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Einsatztaktische Aspekte der präklinischen Versorgung schwerstverletzter Kinder
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2021 |
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Fragestellung: Der Einfluss der Luftrettung und der Krankenhausversorgungsstufe auf das Überleben schwerstverletzter Kinder werden kontrovers diskutiert. Die Ergebnisse internationaler Studien sind aus einer Vielzahl von Gründen nicht auf die Situation in Deutschland übertragbar. Die Zertifizierungskriterien der DGU für Traumazentren unterscheiden sich in wesentlichen Details von den Kriterien des Trauma Center Programs des American College of Surgeons. Darüber hinaus sind Daten aus Notfallsanitäter (Pramedic)-basierten Rettungssystemen nicht auf das Notarzt-basierte Rettungssystem in Deutschland übertragbar.
Ziel unserer Studie war es daher, den Einfluss der Luftrettung und der Versorgungsstufe desTraumazentrums auf die Mortalität schwerstverletzter Kinder zu untersuchen.
Methodik: Durchführung einer logistischen Regressionsanalyse mit der Krankenhausmortalität als primärer Endpunkt und dem RISC II Score als Korrekturfaktor für die beobachtete Mortalität. Als möglicher Confounder wurde das Traumazentrum (Versorgungsstufen: ÜTZ, RTZ, LTZ) berücksichtigt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die retrospektive Registerstudie umfasste 2.755 pädiatrische Patienten aus dem Traumaregister DGU®. Der mittlere ISS betrug 19 ± 12 Punkte. Wir konnten eine statistisch signifikante Reduktion des Mortalitätsrisikos von 50% durch den Einsatz der Luftrettung nachweisen. Außerdem beobachteten wir eine 4-fach höhere Mortalität für Kinder, die in einem LTZ (im Vergleich zu einem ÜTZ) behandelt wurden. Aufgrund der geringen Fallzahl von Kindern, die in LTZs behandelt wurden, sind letztere Ergebnisse mit einer statistischen Unsicherheit behaftet.
Schwerstverletzte Kinder profitieren von dem Einsatz der Luftrettung. Zukünftige Studien sollten den Einfluss des Traumazentrums auf die Mortalität schwerstverletzter Kinder untersuchen, um verlässliche Daten in Bezug auf die Auswahl der geeigneten Zielklinik zu generieren.