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Der Tibialis Anterior Transfer in Shuttle-Technik- ein atraumatisches operatives Verfahren zur Behandlung von Klumpfußrezidiven
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2021 |
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Fragestellung: Der Tibialis Anterior Transfer (TAST) ist Teil des Ponseti-Behandlungsschemas zur Therapie eines Klumpfußrezidivs. In der Literatur wurden bis Dato verschiedene Methoden bezüglich der Neupositionierung, der Reinsertion der Sehne und des postoperativen Behandlungsschemas beschrieben. Die Verfahren, welche die Sehne nach proximal aus dem Retinaculum Extensorum herauslösen nutzen zur Neupositionierung eine Kornzange. In unserer modifizierten OP Technik erfolgt der TAST in Shuttle-Technik mittels Tunnelator als atraumatisches operatives Verfahren. Zudem führen wir eine vereinfachte Nachbehandlung mit schmerzadaptierter Vollbelastung für 6 Wochen postoperativ im Unterschenkelgehgips durch. Ziel der Untersuchung war die retrospektive Evaluation der klinischen Ergebnisse.
Methodik: Alle Patienten nach modifizierten TAST, die zwischen 2013 und 2019 operiert wurden erfassten wir retrospektiv als Fallserie. Evaluiert wurden u.a. Indikationen, zusätzliche Operationen, mögliche Rezidive sowie klinische Ergebnisse mit einer Follow- up Zeit von mind. 12 Monaten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Zeitraum von 2013-2019 wurden insgesamt 20 Patienten (weiblich n=7) eingeschlossen, das Durchschnittsalter zum Operationszeitpunkt lag bei 8 Jahren und 1 Monat (MIN = 3 Jahre, MAX = 38 Jahre). Bei sechs Patienten erfolgte die Operation bilateral, so dass n=26 TAST eingeschlossen werden konnten. Das Follow-up betrug im Mittel 43,9 Monate (SD ± 24,9 Monate, MIN = 12 Monate, MAX = 78 Monate). Bei n=17 Patienten bestand die Indikation im Rezidiv eines idiopathischen Klumpfußes, bei n=3 Patienten war die ursächliche Erkrankung ein neurogenes Klumpfußrezidiv. Bei 90% der Patienten erfolgte zusätzlich zum TAST eine perkutane Achillotenotomie nach Hoke. Weitere zusätzliche Operationen waren das perkutane Plantarfaszienrelease (n = 9 Patienten). Bei 3 der operierten Fälle zeigten sich Klumpfußrezidive nach 12 Monaten, welche sich in allen Fällen durch Achillessehnenverkürzungen manifestierten.
Bei der beschriebenen Fallserie ist es zu keinen allgemeinen oder - neben den beschriebenen Rezidiv-Fällen - spezifischen Operationskomplikationen gekommen. Insbesondere diedenkbaren technischen Komplikationen wie Sehnenausrisse oder Über-/Unterkorrekturen traten nicht auf.
Die modifizierte Operation des Tibialis Anterior Transfers in Shuttle-Technik ist ein sicheres und erfolgreiches atraumatisches operatives Verfahren zur Behandlung von Klumpfußrezidiven im Kindes- und Erwachsenenalter.