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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Return to Competition nach vorderer Kreuzbandruptur im Judo – Ein Vergleich zwischen konservativer und operativer Behandlung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christophe Lambert - Kliniken der Stadt Köln Merheim, Rennbahnklinik, Muttenz, Schweiz, Köln, Germany
  • Julian Mehl - Department of Orthopedic Sports Medicine, Technical University of Munich, München, Germany
  • Jürgen Höher - Sportsclinic Cologne, Köln, Germany
  • Maurice Balke - Sportsclinic Cologne, Köln, Germany
  • Lena Alm - Department of Trauma and Reconstructive Surgery, Asklepios Clinic St. Georg, Hamburg, Hamburg, Germany
  • Tobias Drenck - Department of Trauma and Reconstructive Surgery, Asklepios Clinic St. Georg, Hamburg, Hamburg, Germany
  • Ralph Akoto - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB72-176

doi: 10.3205/21dkou467, urn:nbn:de:0183-21dkou4673

Veröffentlicht: 26. Oktober 2021

© 2021 Lambert et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In Kontaktsportarten wie Judo gilt die operative Behandlung einer vorderen Kreuzbandverletzung als Standard. Allerdings gibt es keine Studien, die die Kurzzeit-Ergebnisse der konservativen und operativen Behandlung bei Judoka vergleichen.

Ziel: Ziel der Studie war es, (1) den verletzungsbedingten Zeitverlust und (2) das wiedererlangte Leistungsniveau bei Judoka nach konservativer und operativer Behandlung einer vorderen Kreuzbandruptur zu evaluieren.

Methodik: In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Judo-Bund und der Europäischen Judo-Union wurden in einer vorangegangenen Studie 5427 Judoka zu Verletzungen befragt, die sie während ihrer Karriere erlitten haben. Innerhalb dieser Kohorte wurde eine Teilstudie initiiert, die zusätzlich spezifische Daten zu allen vorderen Kreuzbandverletzungen in der Studienpopulation evaluiert. Die Daten wurden hinsichtlich des Geschlechtes, Leistungsniveaus, verletzungsbedingten Zeitverlustes und Leistungsniveaus nach der Verletzung ausgewertet.

Ergebnisse: 500 Athleten gaben an, eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes erlitten zu haben. 86% wurden operiert, wobei Männer signifikant seltener operiert wurden als Frauen (weiblich= 91% ; männlich= 82% p< 0,01). 30 % der Leistungssportler mit einer konservativen Behandlung kehrten nach weniger als 3 Monaten Pause zum Judo zurück, verglichen mit 3% mit einer operativen Behandlung. 68% der verletzten Judoka hatten nach der VKB-Verletzung ein reduziertes Wettkampfniveau. Es gab keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des Wettkampfniveaus nach der Verletzung beim Vergleich von operativen und konservativen Behandlungsmethoden (Gleiches Niveau: operativ= 32% ; konservativ= 35%). Weibliche Sportler und Leistungssportler mit einer vorderen Kreuzbandverletzung hatten ein höheres Risiko, eine vorderen Kreuzbandverletzung am anderen Knie zu erleiden.

Schlussfolgerung: Trotz des hohen sportlichen Niveaus der Studienpopulation schien die konservative Behandlung einer vorderen Kreuzbandverletzung nicht zu schlechteren Kurzzeitergebnissen im Vergleich zur operativen Behandlung zu führen. Weitere Studien sollten die Langzeit-Ergebnisse nach konservativer Behandlung von vorderen Kreuzbandrupturen im Judo untersuchen.