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Einfluss der Knochenqualität auf das radiologische Ergebnis bei 50 konsekutiven Acetabulumfrakturen behandelt mit einer anatomiosch vorkonturierten suprapectinealen Platte
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2021 |
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Fragestellung: Für ein optimales Outcome sind primäre Behandlungsziele bei der Therapie dislozierter Acetabulumfrakturen einerseits die anatomische Rekonstruktion der Gelenkfläche und andererseits auch die stabile Osteosynthese. Traditionell erfolgt die operative Versorgung mittels freien Zugschrauben und Rekonstruktionsplatten, welche manuell intraoperativ an den Knochen angepasst werden. Neuere Plattendesigns sind hingegen bereits vorkonturiert und bieten eine zusätzliche Abstüzung für die quadrilaterale Fläche und kraniale Anteile des hinteren Pfeilers. Auch wenn diese neueren Designs bereits eine Dekade auf dem Markt sind, fehlen noch immer weitere Angaben zum Indikationsspektrum, sowie zu den radiologischen Ergebnissen.
Methodik: In dieser Studie wurden retrospektiv die Daten von 50 Patienten ausgewertet, die chirurgisch mit suprapectinealer Plattenosteosynthese bei Acetabulumfraktur behandelt wurden. Die Frakturen wurden klassifiziert, die Traumamechanismen, die verwendeten Zugänge und die aufgetretenen Komplikationen erhoben. Des Weiteren erfolgte die Beurteilung der Repositionsqualität, sowie eine Abschätzung der Knochenqualität anhand der vorliegenden CTs. Die Repositionsqualität wurde gemäß Matta klassifiziert. Für die Interpretation wurde eine radiologische Einstufung (anatomisch: 0 bis 1 mm, imperfekt: 2 bis 3 mm und inkongruent:> 3 mm) verwendet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Mittlere Patientenalter betrug 69 ± 18 Jahre (range, 23 - 96 Jahre). Stürze aus geringer Höhe waren in 54% der Fälle ursächlich. Die suprapectineale Platte wurde sowohl bei elementaren als auch bei assoziierten Frakturmustern hauptsächlich über den AIP-Zugang (Stoppa) eingesetzt und zeigte in der vorliegenden Arbeit ein sehr gutes radiologisches Outcome. Bei der Mehrheit der Patienten konnte ein korrektes Repositionsresultat erzielt werden (87%). In den Fällen mit normaler Knochedichte zeigte sich darüber hinaus in 83% ein komplett anatomisches Resultat, während bei Patienten mit einer eingeschränkten Knochenqualität der Anteil komplett anatomischer Resultate mit 56% signifikant geringer war (p < 0,05).
Die vorliegende Studie zeigt, dass vorgeformte suprapectineale Osteosyntheseplatten auch bei geriatrischen Patienten sehr gut zur Behandlung von Hüftgelenksfrakturen geeignet sind. Die Knochenbeschaffenheit hatte ferner einen signifikanten Einfluss auf die Repositionsqualität.