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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Identifikation vier neuer Gene als Risikofaktor von Weichgewebssarkomen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nikolas Schopow - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Changwu Wu - Universität Leipzig, Institut für Anatomie, Leipzig, Germany
  • Siming Gong - Universität Leipzig, Institut für Anatomie, Leipzig, Germany
  • Ingo Bechmann - Universität Leipzig, Institut für Anatomie, Leipzig, Germany
  • Georg Osterhoff - Universitätsklinikum Leipzig, Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB55-1169

doi: 10.3205/21dkou331, urn:nbn:de:0183-21dkou3311

Veröffentlicht: 26. Oktober 2021

© 2021 Schopow et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Für Weichgewebssarkome (STS), eine heterogene Gruppe seltener maligner Tumoren, fehlen effektive klinische Prognosemodelle und molekulargenetische Angriffspunkte für neue zielgerichtete Medikamente.

Methodik: Von 256 STS-Patienten aus der The Cancer Genome Atlas (TCGA)-Datenbank konnten 189 vollständige Datensätze eingeschlossen werden. Durch statistische Methoden (Likelihood-basierte Überlebenszeitanalysen) konnten 22 prognoserelevante Gene identifiziert werden. Durch weitere Analysen (LASSO Regression, uni- und multivarianter Cox Analyse) konnten ein auf vier Gene (DHRS3, JRK, TARDBP und TTC3) basierender Risikoscore etabliert werden. Dieser ist ein unabhängiger Prognosefaktor und erlaube eine Einteilung der Patienten in einen Niedrig- und Hoch-Risikogruppe. Sarkompatienten in der Hoch-Risikogruppe hatte ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben (OS) und rezidivfreies Überleben (RFS). Zur praktikablen klinischen Anwendung würde ein Nomogramm entwickelt.

Schließlich wies die Gene Set Enrichment-Analyse darauf hin, dass die vier, bisher nicht in STS identifizierten, Gene mit einigen Signalwegen in Verbindung stehen könnte, die mit der Tumorentstehung, dem Wachstum und der Metastasierung assoziiert sind.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In dieser Studie wurden bisher unbekannte molekulare Signalwege identifiziert, die möglicherweise die Aggressivität von STS antreiben. Anhand dieser konnten eine neuartige Vier-Gene-Signatur und klinisch praktikable Nomogramme zur Vorhersage des OS und RFS etabliert werden. Dies kann bei personalisierten Behandlungsentscheidungen, dem langfristigen Patientenmanagement und der möglichen zukünftigen Entwicklung einer zielgerichteten Therapie helfen.