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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Beeinflusst das Prothesendesign der anatomischen Schulterprothese die Langzeitergebnisse nach Prothesenwechseloperationen zur inversen Schulterprothese im Langzeit Follow-UP?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Yacine Ameziane - Orthopädische Praxisklinik (OPPK), Münster, Germany
  • Lisa Meyer - Orthopädische Praxisklinik (OPPK), Münster, Germany
  • Malte Holschen - Raphaelsklinik Münster, Münster, Germany
  • Jonas Pallmann - Raphaelsklinik Münster, Münster, Germany
  • Kai-Axel Witt - Orthopädische Praxisklinik (OPPK), Münster, Germany
  • Jörn Steinbeck - Orthopädische Praxisklinik (OPPK), Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB52-627

doi: 10.3205/21dkou286, urn:nbn:de:0183-21dkou2867

Veröffentlicht: 26. Oktober 2021

© 2021 Ameziane et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die inverse Schulterendoprothetik dient als universelles und gut reproduzierbares Verfahren zur Behandlung von gescheiterten anatomischen Schulterendoprothesen. Dennoch mangelt es an Langzeitergebnissen nach Prothesenwechseloperationen vom anatomischen zum inversen Prothesendesign. Diese Studie wurde initiiert, um einerseits Langzeitergebnisse nach Prothesenwechseloperationen vom anatomischen zum inversen Prothesentyp zu präsentieren, sowie um prognostische Faktoren für das finale Outcome zu ermitteln.

Methodik: Es wurden im Rahmen dieser retrospektiven Analyse alle Patienten, die im Zeitraum vom 01.01.2011-31.12.2013 eine Schulterprothesenwechseloperation im Sinne eines Prothesendesignwechsels vom anatomischen- zum inversen Design erhalten haben, kontaktiert und sofern möglich nachuntersucht. Hierbei wurden subjektive (VAS; ASES; SSV) sowie objektive (Constant-Murley (CS);adaptierter CS; ROM) schulterspezifische Scores erhoben und ein ap Röntgenbild der betroffenen Schulter angefertigt und ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 39 Patient*innen (25w/ 14m) im Alter von 72,3 Jahren und einem Follow Up (FU) von 101 Monaten konnten einbestellt und nachtuntersucht werden. Der durchschnittliche ASES Score betrug 79,2 p und der SSV 68,2%. Im Bereich der objektiven Auswertung betrug der CS 59,8 p (aCS: 72,4). Patienten mit einer ursprünglich schaftfreien (SF) anatomischen Prothese (n=15) zeigten im Vergleich subjektiver und objektiver Parameter zu anatomischen schaftbasierten (SB) Prothesen (n=24) bessere Ergebnisse im Langzeit Follow-Up bezüglich des CS (SF:69,1 vs. SB:54.0, p: 0.044), des ASES-Scores (SF:87.6 vs. SB:73.9, p:0.03) und des SSV (SF:79.2 vs. SB:62.11, p:0.05). Der aCS der SF- Kohorte betrug 81,8%, wohingegen der aCs der SB-Kohorte 66,6% ergab (p: 0,065). Weiterhin zeigte sich der Knochenverlust im Bereich des Tuberculum majus (SF: 0 mm vs. SB: 14,6 mm, p:0,003) sowie im Bereich des Kalkars (SF: 0 mm vs. SB: 7,6 mm, p: 0,023) in der SF-Kohorte geringer als in der SB-Kohorte.

Die inverse Schulterprothese präsentiert im Langzeit-FU nach Prothesenwechseloperationen gute subjektive sowie objektive und radiologische Ergebnisse. In Bezug auf die Auswahl der initialen anatomischen Schulterendoprothese unterstreichen diese Ergebnisse den Stellenwert des schaftlosen anatomischen Prothesendesigns.