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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Trends in der Revisionsknieendoprothetik – Analyse von 243.476 Fällen von 2008 bis 2018 in Deutschland

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Markus Rupp - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Nike Walter - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Edmund Lau - Exponent, Menlo Park, United States
  • Michael Worlicek - Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Germany
  • Steven Kurtz - Exponent, Philadelphia, United States
  • Volker Alt - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB24-353

doi: 10.3205/21dkou081, urn:nbn:de:0183-21dkou0813

Veröffentlicht: 26. Oktober 2021

© 2021 Rupp et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Unser Ziel war es, die folgenden Fragen zu beantworten: (1) Wie hat sich die Zahl der Revisionseingriffe in der Knieendoprothetik in Deutschland im letzten Jahrzehnt im Vergleich zur primären TKA entwickelt? (2) Welches Revisionsverfahren übertraf den allgemeinen Trend und wie haben Geschlecht und Alter die Revisionszahlen im Beobachtungszeitraum beeinflusst? (3) Wie hoch war der Anteil der septischen Eingriffe bei Knieprothesenrevisionen? (4) Welche Therapiestrategie (Debridement-Antibiotika-Implantaterhalt (DAIR), einzeitiger Wechsel oder zwei- bzw. mehrzeitiger Wechsel) wurde bei der chirurgischen Behandlung der Knie-PJI gewählt?

Methodik: Die Raten von Revisionsendoprothesen in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Infektion und Prothesentyp wurden auf Basis von Operations- und Prozedurenklassifikationscodes anhand von Revisionsknieendoprothesen-Daten des Statistischen Bundesamtes aus den Jahren 2008 bis 2018 quantifiziert.

Ergebnisse: Die Revisionsraten stiegen insgesamt um 21 %. für unikondyläre Knieprothesen um 46 %. Die Hauptbehandlungsstrategie für aseptische unikondyläre Knieprothesenrevisionen war der Austausch gegen eine bikondyläre Prothese. Es wurde ein Trend zu höheren Zahlen bei jüngeren Patienten beobachtet. Frauen waren häufiger betroffen als Männer. Septische Eingriffe nahmen bei allen Revisionen um 52% und bei unikondylären Prothesenrevisionen um 67% zu. Im Vergleich zu 2008 wurden 17% weniger DAIR-Eingriffe durchgeführt, wobei einzeitige Wechseloperationen und zwei- bzw. mehrzeitige Wechsel im Jahr 2018 um 39% bzw. 43% zunahmen.

Schlussfolgerungen: Die steigende Zahl von Revisionsknieendoprothesen in Deutschland, insbesondere bei jüngeren Patienten und aufgrund von Infektionen, unterstreicht die Notwendigkeit zukünftiger Anstrengungen zur Verbesserung der Behandlungsstrategien zur Verzögerung der Primärendoprothetik und zur Vermeidung periprothetischer Gelenkinfektionen.