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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Analyse von Sportverletzungen im Rollhockey

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christina Polan - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Lars Burgsmüller - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Manuel Burggraf - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Amra Mumdzic-Zverotic - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Alexander Wegner - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Marcel Dudda - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Marcus Jäger - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Max Daniel Kauther - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO28-1437

doi: 10.3205/16dkou759, urn:nbn:de:0183-16dkou7594

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Polan et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Rollhockey ist eine traditionelle und körperkontaktarme Sportart, welche dem Feldhockey ähnlich ist und auf Rollschuhen häufig ohne Körperschutz gespielt wird. In der Literatur existiert bisher nur eine Veröffentlichung zu sportmedizinischen Aspekten im Rollhockey (Schulze und Grossmann 2013), Verletzungsmuster sind bisher jedoch noch unerforscht.

Ziel dieser Studie ist eine epidemiologische Untersuchung von Verletzungen im Rollhockey.

Methodik: Rollhockeyspieler in Deutschland wurden in dieser retrospektiven epidemiologischen Studie mittels 6-seitigem Fragebogen zu Verletzungsmustern, Inzidenz, Sicherheitsausrüstung und Sportgewohnheiten befragt. Die statistische Analyse wurde mittels Kolmogorov-Smirnov-Test, dem exakten Test nach Fisher, dem Mann-Whitney-U-Test und dem Kruskal-Wallis-Test durchgeführt. Eine Korrelationsanalyse von qualitativen und quantitativen Variablen erfolgte mit dem Spearman-Rangkorrelations-Test.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 108 Spieler (69 männlich und 39 weiblich) waren zu 65,7% in der 1.Bundesliga aktiv, hatten eine durchschnittliche Karrieredauer von 14,0 ± 5,4 Jahren und eine Expositionszeit von 3362,7 ± 1947,1 Stunden. Das durchschnittliche Alter betrug 22,9 ± 5,3 Jahren, die Körpergröße 175,3 ± 9,9 cm, das Körpergewicht 74,1 ± 14,5 kg und der BMI 24,0 ± 4,1 kg/m2.

27,3 ± 33,8 Verletzungen, davon 9,8 ± 14,1 relevante Verletzungen pro Spieler, traten bei einer durchschnittlichen Karrieredauer von 14,0 ± 5,4 Jahren auf. Häufiger als in der Wettkampfsituation (46,7%) traten Verletzungen im Rollhockey vor allem im Training auf (53,3%), die Verletzungsschwere dominierte jedoch im Wettkampf.

"Ballkontakte" wurde als häufigste Ursache für schwere Verletzung genannt (28,7%), gefolgt von "Spielerkontakten" (26,6%), "Schlägerkontakten" (19,1%) und "Stürzen" (13,8%).

Charakteristische Verletzungen waren Schürfwunden mit 23,4%, gefolgt von Handgelenksprellung (7,9%), Muskelzerrungen des Oberschenkels (6,2%), Knieprellungen (5,4%) und Nackenzerrungen (5,1%).

Die Verletzungen betrafen vor allem die Regionen von Hand (19,5%), Schulter oder Arm (7,8%), den Ellenbogen (6,8%) und Becken oder Oberschenkel (13,9%).

Die insgesamt 64 Frakturen betrafen mit einem Anteil von 18,8% das Nasenbein, 18,8% die Hand, 14,1% den Thorax, 12,5% das Handgelenk und in 9,4% das Schlüsselbein. Nur 1,9% aller Spieler gaben an, noch keine Verletzungen erlitten zu haben. 85,8% der Spieler mussten verletzungsbedingt einen Arzt aufsuchen. Insgesamt 26,9% der Spieler trugen einen Gips, 20,6% der Spieler wurden operativ therapiert.

Durch diese Studie wurden erstmalig epidemiologische Daten zu Verletzungsmustern im Rollhockey erhoben. Hierbei zeigt sich eine Dominanz vergleichsweise leichter Verletzungen, so dass Rollhockey am ehesten mit dem Feldhockey vergleichbar ist.