gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Pseudoaneurysma nach Unterschenkelmarknagelung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karl Braun - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Markus Neumaier - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Sebastian Siebenlist - Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Peter Biberthaler - TU München, Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO25-360

doi: 10.3205/16dkou728, urn:nbn:de:0183-16dkou7280

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Braun et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Falldiskussion.

Methodik: Falldiskussion.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein 28-jähriger Mann stellte sich 6 Wochen nach auswärts versorgter Unterschenkelspiralfraktur (AO 42-B1) nach einem Skiunfall in unserer Sprechstunde vor. Es war primär eine distale Tibiaspiralfraktur mit begleitender proximaler Fibulaschaftfraktur, welche mittels Verrigelungsmarknagel der Tibia stabilisiert wurde. Bei zunächst unauffälligem Verlauf zeigte sich in der Röntgenkontrolle eine deutliche Dislokation der proximalen Fibulaschaftfraktur. Hier äußerte der Patient jedoch nur diskrete Beschwerden, so dass nach Ausschluß einer Rotationsfehlstellung durch CT ein weiteres konservatives Vorgehen vereinbart wurde. Nach einigen Tagen stellte sich der Patient jedoch mit einer neu aufgetretenen Schwellung am lateralen proximalen Unterschenkel vor. Es erfolgte der Thromboseausschluß (Laborparameter, Dopplersonographie) und es wurde eine stationäre Aufnahme mit abschwellenden Maßnahmen durchgeführt. Nach 4 Tagen fand bei deutlich rückläufiger Schwellung und klinischer Besserung die Entlassung statt. Zwölf Tage später kam es allerdings erneut zu einer starken Schwellung an selber Lokalisation. Bei Verdacht auf beginnendes Kompartmentsyndrom und lokales Hämatom wurde die operative Hämatomausräumung und Kompartmentspaltung mit dem Patienten besprochen. Aufgrund des ungewöhnlichen Verlaufs erfolgte jedoch präoperativ die Durchführung einer Angio-CT. Hier zeigte sich ein großes Pseudaoaneurysma der Arteria tibialis anterior auf Höhe der proximale dislozierten scharfkantigen Fibulafraktur. Bei genauer klinischer Untersuchung der Schwellung zeigte sich ein palpabels Schwirren und Pulsieren über der Schwellung. Die notwendige operative Versorgung erfolgte sodann im Schulterschluss mit den Kollegen der Gefäßchirurgie elektiv. Dieser äußerst seltene Fall eines Pseudoaneurysmas nach Unterschenkelfraktur zeigt diese Komplikation als Differenzialdiagnose bei rezidivierenden Schwellungen in Betracht zu ziehen.