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Therapiestrategien bei primär metastasierten G2-Weichteilsarkomen – Fallbeispiel eines operativ-kurativen Ansatzes
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2016 |
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Fragestellung: Weichteilsarkome stellen mit einer Inzidenz von etwa 2-3/100.000 pro Jahr nur etwa 1,5% der malignen Tumorerkrankungen bei Erwachsenen dar. Sie sind eine heterogene Gruppe von >50 unterschiedlichen Tumorentitäten, deren 5-Jahres-Überlebensraten je nach Malignitätsgrad und dem primären Vorliegen von Metastasen zwischen 42 und 90% angegeben werden. Während die chirurgische Therapie bei nicht-metastasierten und resektablen Tumoren unstrittig das Mittel der Wahl darstellt, gibt es insbesondere für Patienten mit mittelgradig-differenzierten, aber bereits metastasierten Weichteilsarkomen nur wenig evidente Behandlungsempfehlungen.
Methodik: Vorgestellt wird der Fall einer zum Diagnosezeitpunkt 41-Jährigen Patientin ohne wesentliche Nebenerkrankungen, die sich 2009 nach auswärtiger ungeplanter R1-Resektion eines pleomorphen Sarkoms G2 des rechten Unterschenkels in unserer muskuloskelettalen Tumorsprechstunde vorstellte.
Wir führten das Staging mittels CT von Thorax, Abdomen und Becken durch, in dem sich metastasensuspekte Raumforderungen pulmonal im Segment 9 und 10 rechts sowie hepatisch in den Segmenten II-IV fanden. Es lag somit ein Stadium IV (T1bN0M1) vor.
Es erfolgten die Nachresektion des Lokalbefundes (R0) und anschließend die Besprechung im Rahmen des Tumorboards, wo die Metastasenresektion im Rahmen eines kurativen Therapieansatzes aufgrund derer günstigen Lage bei G2-Tumor besprochen wurde. Entsprechend wurden im weiteren Verlauf die Laserenukleation der pulmonalen Metastasen und die Lebersegmentresektion II/III sowie Metastasektomie Segment IV durchgeführt. Die histopathologische Aufarbeitung der Restgewebe erbrachte jeweils den Nachweis einer R0-Resektion der Tumormetastasen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patientin befindet sich seitdem in unserer strukturierten Tumornachsorge. Aufgrund des G2-Gradings und den Empfehlungen des interdisziplinären Tumorboards erfolgten keine Radiatio oder adjuvante Chemotherapie. Im Rahmen der diesjährigen Vorstellung, 6 Jahre nach Erstdiagnose, fanden sich weiterhin keine Zeichen eines Tumorrezidivs.
Der dargestellte Fall demonstriert, dass die Metastasenresektion bei Patienten mit primär metastasierten G2-Weichteilsarkomen ohne wesentliche Komorbiditäten bei günstiger Metastasenlage eine kurative Therapieoption darstellt.