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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Funktionelles und onkologisches Outcome nach Beckenteilresektion primär maligner Knochentumoren und Hüftverschiebeplastik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jan Mettelsiefen - Helios Klinikum Berlin Buch, Department Tumororthopädie, Berlin, Germany
  • Maya Niethard - Helios Klinikum Berlin Buch, Department Tumororthopädie, Berlin, Germany
  • Carmen Tiedke - Helios Klinikum Berlin Buch, Department Tumororthopädie, Berlin, Germany
  • Mathias Werner - Helios Klinikum Emil von Behring, Institut für Pathologie und Gewebediagnostik, Berlin, Germany
  • Peter Reichardt - Helios Klinikum Berlin Buch, Klinik für Interdisziplinäre Onkologie, Berlin, Germany
  • Per-Ulf Tunn - Helios Klinikum Berlin Buch, Department Tumororthopädie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO24-95

doi: 10.3205/16dkou709, urn:nbn:de:0183-16dkou7094

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Mettelsiefen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Primär maligne Knochentumoren des Beckens stellen eine große operative Herausforderung mit dem Ziel der R0-Resektion als auch einem guten langfristigen funktionellen Ergebnis dar. Eine externe Hemipelvektomie ist nur noch selten erforderlich. Hohe Komplikationsraten nach Implantation einer Beckenendoprothese führten zu biologischen Rekonstruktionsverfahren. Anhand einer retrospektiven Studie werden das onkologische und funktionelle Outcome von Patienten mit einer Hüftverschiebeplastik analysiert.

Methodik: Zwischen Juli 2001 und Dezember 2011 wurde bei 13 Patienten (weiblich n=3, männlich n=10; Alter 11-67 Jahre) aufgrund eines primär malignen Knochentumors des Beckens (Ewing Sarkom n=6, Osteosarkom und Chondrosarkom je n=3, MFH n=1) mit einer Hüftverschiebeplastiken rekonstruiert (P2/3 Resektion n=9, P1-3 Resektion n=4). Patienten mit einem Ewing Sarkom und Osteosarkom wurden multimodal in den Therapieoptimierungsstudien behandelt. Die maximale Tumorausdehnung betrug im Median 104 mm, die Operationszeit lag durchschnittlich bei 235 Minuten. Das mediane Follow up betrug 52 Monate. Die Analyse wurde anhand unserer Datenbank, der Krankenakten und der kontinuierlichen Nachsorge vorgenommen. Das funktionelle Behandlungsergebnis wurde anhand des MSTS-Scores evaluiert.

Ergebnisse: 3 Patienten sind an der Tumorerkrankung verstorben (Osteosarkom n=1, Ewing Sarkom n=2). Von den 10 lebenden Patienten sind 6 tumorfrei (Osteosarkom n=1, Chondrosarkom n=1, Ewing Sarkom n=4), 3 Patienten leben mit Metastasen (Chondrosarkom n=2, MFH n=1). Ein Patient, der initial an einem Osteosarkom erkrankt war, hat als Zweittumor ein Ewing Sarkom der Lunge entwickelt und lebt metastasiert. Die mediane Überlebenszeit der Patienten liegt bei 52 Monaten (21-88 Monate). 12 Patienten hatten eine R0-Resektion, ein Patient eine R2-Resektion bei einem Chondrosarkom. Dieser Patient erhielt eine adjuvante Radiotherapie und ist progressions- und metastasenfrei. Vier Patienten entwickelten ein lokales Tumorrezidiv (Chondrosarkom n=1, Osteosarkom n=1, Ewing Sarkom n=2). Zu den postoperative Komplikationen zählten: infiziertes Hämatom n=1, sexuelle Dysfunktion n=1.

Der MSTS-Score lag 1 Jahr postoperativ im Median bei 60% (40-93,3%). Fünf Patienten blieben nach Abschluss der Therapie berufstätig (Osteosarkom n=2, Ewing Sarkom n=3).

Schlussfolgerung: Das onkologische Outcome ist mit anderen Studien vergleichbar. Die Komplikationen sind nach einer biologischen Rekonstruktion, der Hüftverschiebeplastik, signifikant niedriger im Vergleich zur Beckenendoprothetik und Reimplantation eines autoklavierten Beckenresektates. Die primäre Instabilität und die meist längerfristige