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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Prädiktoren auf Molekularebene zur Wahl der adäquaten Therapiestrategie bezüglich Wirbelsäulenmetastasen bei den diversen Subtypen des Mamma-Carzinoms

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Daniel Adler - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Wojciech Pepke - Universitätsklinikum Heidelberg, Department für Orthopädie, Unfallchirurgie, Paraplegiologie, Heidelberg, Germany
  • Stefan Hemmer - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Michael Akbar - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO24-1164

doi: 10.3205/16dkou704, urn:nbn:de:0183-16dkou7046

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Adler et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Aktuelle Behandlungskonzepte mit verbesserter Diagnostik und Therapie gehen mit längeren Überlebenszeiten (18-35 Monate) der Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen bei Mamma-Ca einher.

Die 1-Jahres-Überlebensrate wird mit 66%, die 5-Jahres-Überlebensrate mit 4% beschrieben.

Bekannte Scores (Revidierter Tokuhashi- oder Tomita-Score, Karnofsky-Index, etc.) bieten eine Orientierung zur Abschätzung der Prognose und Invasivität der chirurgischen Therapie.

Auf Molekularebene werden heute diverse Subtypen mit gänzlich unterschiedlicher Prognose definiert: Östrogen-, Progesteron-, Her-2-, Prolactin-Rezeptor-Status, Cyclin D3, TGF-Beta1, Asporin.

Ziel dieser Arbeit war es eine präzisere Evaluation dieser Patientengruppe mittels Prognosefaktoren auf Molekularebene zu ermöglichen.

Methodik: Wir führten eine Recherche der aktuellen Literatur durch.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein Östrogen-Rezeptor negativer ( ER-) Status geht mit einer durchschnittlich um 11 Monate reduzierten Überlebenszeit und einem 48% höherem Sterblichkeitsrisiko einher.

Patienten mit Progesteron-Rezeptor negativem (PgR -) Status besitzen ein um 59% erhöhtes Sterblichkeitsrisiko verglichen mit Rezeptor positivem Status.

Patienten mit Triple-Negativ Status (ER-, PgR-, Her2-) besitzen eine mediane Überlebenszeit von lediglich 9 Monaten.

Patienten mit hoher Cyclin D3 Expression wiesen geringe Werte in den Kaplan-Meier Überlebenskurven auf.

TGF-Beta1- und Prolactin-Rezeptor positive Typen und eine hohe Asporin Expression waren mit weniger aggressiven Tumorsubtypen bei längerem Metastasen freiem Intervall assoziiert.

Vor der elektiven, operativen Versorgung von Wirbelsäulenmetastasen bei Mamma-Ca Patienten sollte eine exakte Typisierung auf Molekularebene vorliegen.

Ein Triple-Negativer Hormonstatus bedeutet eine mediane Überlebenszeit von 9 Monaten. Die Literatur empfiehlt ein Downgrading im Tokuhashi Score von "5 auf 3" und im Tomita score von "langsamen" auf "moderates" Wachstum. Hochinvasive, dorsoventrale OP-Techniken sollten vermieden werden.