gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Klinische Ergebnisse nach Refixation der distalen Bizepssehne am Lacertus fibrosus

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Denis Gümbel - Universitätsmedizin Greifswald, Unfallkrankenhaus Berlin, Greifswald, Germany
  • Nicolas Cichos - Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald, Germany
  • Matthias Napp - Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald, Germany
  • Jörn Lange - Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald, Germany
  • Peter Hinz - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald, Germany
  • Axel Ekkernkamp - Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO21-1419

doi: 10.3205/16dkou670, urn:nbn:de:0183-16dkou6700

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Gümbel et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die Ruptur der distalen Bizepssehne führt unter konservativer Therapie neben kosmetischen Veränderungen zu einem Kraftverlust der Ellenbogenflexion um bis zu 30-40%. Für die Supination ist bei kompletter Ruptur mit einem Kraftverlust von 40-50% zu rechnen.

Ziel der vorliegenden Studie war es, die klinischen Ergebnisse der extraanatomischen Refixation der distalen Bizepssehne am Lacertus fibrosus hinsichtlich Kraftparameter, Bewegungsausmaß sowie Patientenzufriedenheit zu evaluieren.

Methodik: Es wurden 41 Patienten nach distaler Bizepssehnenruptur erfasst, die im Zeitraum von 07/2007 bis 06/2014 mittels Refixation am Lacertus fibrosus operativ versorgt wurden. Die Untersuchung der Patienten erfolgte nach einem Mindest-Follow-Up von 12 Monaten. Die klinische Evaluation umfasste neben biometrischen Daten (Alter, Körpergröße, BMI) die Erhebung des Bewegungsausmaßes (ROM) sowie eine isometrische Kraftmessung für die Ellenbogenflexion und -supination im Vergleich zur unverletzten Gegenseite.

Darüberhinaus wurden DASH-Score, Patient-Rated Elbow Evaluation score (PREE), ASES-Elbow-Score sowie SF-36 und EQ-5D für die Bewertung der Ellenbogenfunktion und Lebensqualität erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 22 Patienten (4 weiblich, 17 männlich, durchschnittliches Alter 47,6 Jahre; range 42-66) eingeschlossen und nach durchschnittlich 44,7 Monaten postoperativ nachuntersucht werden. Hinsichtlich des Bewegungsausmaßes fanden sich in der klinischen Untersuchung keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zur Gegenseite. Die maximale Flexionskraft sowie Supinationskraft im Ellenbogen im Vergleich zur gesunden Gegenseite war mit 85,7% bzw. 81,4% vermindert. Die Patienten erzielten im Durchschnitt einen Wert von 7,6 Punkten im DASH-Score (0-100 Punkte, 0 bester Wert). Die subjektive Patientenzufriedenheit mit dem Operationsergebnis wurde mit durchschnittlich 8,7 von 10 Punkten bewertet. Es wurden keine Komplikationen im Sinne von Gefäß-/Nervenverletzungen, Reruptur oder Infektionen beobachtet.

Die operative Refixation der distalen Bizepssehne am Lacertus fibrosus zeigt gute klinische Ergebnisse bei hoher Patientenzufriedenheit und niedriger Komplikationsrate. Sie stellt weiterhin eine Alternative zur anatomischen Refixation dar.