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Biomechanischer Vergleich zweier Techniken der Zementaugmentation bei der iliosakralen Schraubenosteosynthese der osteoporotischen Sakrumfraktur unter zyklischer Belastung
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2016 |
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Fragestellung: Die Häufigkeit osteoporotischer Frakturen und Insuffizienzfrakturen des Beckenrings steigt. In der operativen Behandlung von osteoporotischen Sakrumfrakturen stellt die geschlossene Reposition mittels kanülierter Schraubenosteosynthese ein etabliertes Verfahren dar, wobei die osteoporotische Knochenqualität das Risiko einer Lockerung erhöhen kann. Daher wird häufiger eine zusätzliche Zementaugmentation empfohlen. In einer vorangegangen Studie konnten wir bereits den Vorteil der Zementaugmentation bezüglich der Primärstabilität zeigen. Ziel der vorliegenden Studie war es nun, biomechanisch unter zyklischer Belastung zwei Methoden der Zementaugmentation bei der iliosakralen Schraubenfixierung im osteoporotischen Os sakrum zu bewerten.
Methodik: Es wurden 10 frisch gefrorene, menschliche Leichenpräparate mit Osteoporose verwendet. Es wurden jeweils im Seitenvergleich folgende Verfahren angewendet: kanülierte Schrauben und Zementaugmentation vor Schraubenplatzierung (Gruppe A) und Schraubenfixierung mit speziell perforierten Schrauben und Zementaugmentation nach Schraubenplatzierung (Gruppe B). Anschließend erfolgte ein zyklischer Belastungstest: Beginn bei 200N und Steigerung nach jeweils 50 Zyklen um 50 N bis zum Versagen der Schraubenosteosynthese.
Ergebnisse: In Gruppe A betrug die mittlere Kraft bei Ausbrechen der Osteosynthese 508,3 N (± 305,6 N), in Gruppe B 690N (± 477,5 N). Der Unterschied war statistisch nicht signifikant (p = 0,23). Auch bezüglich der Steifigkeit und plastischen Verformung zeigten beide Osteosyntheseverfahren keinen statistisch signifikanten Unterschied.
Schlussfolgerungen: In dieser biomechanischen Studie konnte gezeigt werden, dass kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden verschiedenen Zementaugmentationsverfahren im Rahmen der Schraubenosteosynthese bei der osteoporotischen Sakrumfraktur bestanden. Um Komplikationen (z.B. Zement-Leckagen) zu reduzieren, sind perforierte Schrauben eine vielversprechende Alternative zur herkömmlichen Schraubenosteosynthese.