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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Implementierung des Datensatz "Notaufnahme" in einem Patienten-Daten-Management-System zur Weiterverwendung im bundesweiten Notaufnahmeregister

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Benjamin Lucas - Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Gerald Pliske - Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Anne Ballaschk - Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Martin Kulla - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Ulm, Germany
  • Dominik Brammen - Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Felix Walcher - Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO11-942

doi: 10.3205/16dkou527, urn:nbn:de:0183-16dkou5273

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Lucas et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Digitalisierung zieht zunehmend in den ärztlichen Alltag und so auch in die Dokumentation in der zentralen Notaufnahme (ZNA) ein. Durch die Vielzahl von elektronischen Dokumentationssystemen ergeben sich dadurch viele verschiedene Dokumentationsvarianten (Insellösungen). Die Sektion Notaufnahmeprotokoll der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat den erstmals 2010 konsentierten Datensatz "Notaufnahme" erstellt, um hier einen bundeseinheitlichen Dokumentationsstandard zu etablieren. Dieser wird als Grundlage innerhalb des Projekts "Verbesserung der Versorgungsforschung in der Akutmedizin in Deutschland durch den Aufbau eines Nationalen Notaufnahmeregisters" (AKTIN) verwendet.

Methodik: In der zentralen Notaufnahme eines Universitätsklinikums dient die Intensivakte ICUdata (IMESO) als Dokumentationssystem, welche die gespeicherten Daten zeitstrahlbasiert abbildet. Die vorhandene Konfiguration soll mit den 676 Datenfeldern des Datensatz "Notaufnahme" abgeglichen und um fehlende Datenfelder erweitert werden. Zum Export der Daten an das Notaufnahmeregister soll eine Schnittstelle entwickelt werden, die das standardisierte elektronische CDA-Dokument erzeugt und versendet.

Ergebnisse: Die Zuordnung der Datenfelder erfolgt entsprechend der Arbeitsabläufe in der ZNA. Fehlende Datenfelder wurden in die bestehende Konfiguration integriert. Die Vollständigkeit der Implementierung wurde mittels Routinefälle übergeprüft. Der Export in ein CDA-Dokument erfolgt per Scriptsprache PHP und direktem Zugriff auf die Produktivdatenbank des Dokumentationssystems unter Nutzung von in einer MySQL Datenbank hinterlegten CDA Templates. Um eine eindeutige Identifizierung der einzelnen CDA Einträge zu gewährleisten wurde auf die Registrierung innerhalb der MySQL Datenbank zurückgegriffen. Die Funktionalität wurde durch die cURL gestützte Datenübertragung an den Notaufnahmeregister-Testserver (http://aktin.org/software/latest/demo-server.html) mit fehlerfreiem Ergebnis validiert. Damit ist der Export an das lokale Datawarehouse des Notaufnahmeregister prototypisch gelungen.

Schlussfolgerung: Mit der Implementierung des Datensatz "Notaufnahme" der DIVI wurde eine einheitliche ZNA Dokumentation am Universitätsklinikum Magdeburg umgesetzt. Dieses stellt den Grundstein für eine einheitliche Datenerhebung innerhalb der 15 Modellkliniken für das Notaufnahmeregister des AKTIN-Projektes und damit auch für eine bundesweit einheitliche Dokumentation dar. Damit ist ein automatischer Export von routinemäßig erhobenen Primärdaten in ein dezentrales Datawarehouse ohne weitere Arbeitsbelastung für den Notaufnahmearzt möglich. Die als CDA-Dokument exportierten Daten stehen damit für weitere Nutzung wie der Teilnahme an Registern wie dem TraumaRegister DGU oder dem Notaufnahmeregister zur Verfügung. Das CDA-Dokument kann weiterhin als elektronischer Arztbrief im Sinne des e-Health-Gesetzes an den ambulanten Weiterversorger übermittelt werden.