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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Risikofaktoren für das Primärversagen der intramedullären Nagelosteosynthese bei instabilen pertrochantären Frakturen – eine prospektive Analyse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander Fechner - St. Anna Hospital, Center of Orthopaedics and Traumatology, Herne, Germany
  • Oliver Meyer - St. Anna Hospital, Center of Orthopaedics and Traumatology, Herne, Germany
  • Georgios Godolias - St. Anna Hospital, Center of Orthopaedics and Traumatology, Herne, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI54-1436

doi: 10.3205/16dkou395, urn:nbn:de:0183-16dkou3959

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Fechner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zur Versorgung instabiler pertrochantärer Frakturen (AO 31-A2/A3) wurden verschiedene intramedulläre Nagelsysteme entwickelt und stellen mittlerweile die Standardversorgung dar. Die sofortige Mobilisation des oft älteren und multimorbiden Patienten und die damit verbundene Belastungsstabilität sind durch dieses Implantat prinzipiell gewährleistet. Ein Cut out der Kopfschraube bleibt jedoch ein zentrales Problem auch der neueren Nagelsysteme. Intraoperative Probleme stellen eine iatrogene Fraktur oder verbliebene Rotationsfehler bei nicht ausreichender Reposition dar.

Das Ziel dieser Studie war die prospektive Evaluation der Risikofaktoren für ein Versagen der Osteosynthese und die Erfassung der auftretenden Komplikationen.

Methodik: Zwischen Januar 2012 und Dezember 2013 wurden 121 Patienten mit pertrochantären Frakturen (AO 31-A2/A3) mittels intramedullären Nagelsystems osteosynthetisch versorgt. Das durch-schnittliche Alter betrug 76,9 Jahre (49-104 Jahre).

Die Untersuchungen erfolgten präoperativ sowie 3 Monate und 1 Jahr postoperativ. Es erfolgte eine Erfassung von intra- und postoperativen Komplikationen, der Operationszeit, der Wiederaufnahme der individuellen Aktivität sowie radiologisch des Tip-Apex-Abstandes, der Positionierung der Kopfschraube und der Differenz des CCD-Winkels zur gesunden Gegenseite.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein erhöhtes Risiko wurde für einen Cut out konnte für einen Tip-Apex-Abstand über 20mm (p=0,004) nachgewiesen werden, eine anteriore Schraubenlage zeigte eine Tendenz (p=0,067), ebenso ein varisches Abweichen des CCD zur gesunden Gegenseite über 10° (p=0,087).

Die Operationszeit betrug durchschnittlich 51 min.

Als intraoperative Komplikationen wurden 4 Rotationsfehler und eine periimplantäre Fraktur festgestellt. 82% der nachuntersuchten Patienten erreichten das angestrebte Aktivitätslevel.

Das Risiko für ein Cut out der Kopfschraube scheint durch einen zu großen Tip-Apex-Abstand definiert. Fehlrepositionen mit varischer Achse und zu weit vorn gelegener Kopfschraube weisen eine Tendenz hierzu auf. Eine achsengerechte Stellung für die Rotation muss auch auf dem Extensionstisch erreicht werden. Eine frühfunktionelle Nachbehandlung der meist älteren Patienten muss angestrebt werden.