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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Erste weltweite vergleichende Generationenstudie mit 8543 Orthopäden und Unfallchirurgen aus 140 Ländern zu Arbeitseinstellung, Lernmethoden, Führungsverhalten und Arbeitgeberattraktivität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Margit Geiger - Hochschule Bochum, Fachbereich Wirtschaft, Bochum, Germany
  • Claude Martin jr. - AO Alliance Foundation , Davos, Switzerland
  • Alexander Joeris - AO Clinical Investigation and Documentation, Dübendorf, Switzerland
  • Christoph M. Volz - AO Foundation, Dübendorf, Switzerland
  • Michael Blauth - Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik f. Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Innsbruck, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI53-1047

doi: 10.3205/16dkou389, urn:nbn:de:0183-16dkou3898

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Geiger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der jungen Ärzteschaft (Generation Y) wird eine veränderte Arbeitseinstellung zugeschrieben. Die Bereitschaft, sich zu engagieren soll zurückgehen, das Bedürfnis nach Work-Life-Balance (W-L-B) zunehmen und die Bedeutung von E-Learning sowie sozialen Netzwerken ständig zunehmen.

Die Zielsetzung unserer weltweiten Studie war daher auf folgende Fragen Antworten zu finden:

  • Welchen Stellenwert haben E-Learning-Methoden in der ärztlichen Weiterbildung?
  • Wie verändern sich im Zuge der Digitalisierung die Anforderungen an eine strukturierte Weiterbildung?
  • Haben die Generationen Baby-Boomer (BB), Generation Y (Y) und Generation X (X) eine unterschiedliche Arbeitseinstellung?
  • Haben die Generationen eine unterschiedliche Bereitschaft, sich in Gesundheitsorganisationen und Fachgesellschaften unentgeltlich zu engagieren?
  • Gibt es bei der Beantwortung dieser Fragen regionale Unterschiede?

Methodik:

  • Strukturierte internationale Vorabinterviews mit allen Ärztegenerationen bildeten die Grundlage zur Entwicklung eines Fragebogens.
  • Die Online-Befragung erfolgte in mehreren Sprachen: Englisch, Deutsch, Spanisch, Mandarin, Portugiesisch, Russisch.
  • Die Daten wurden quantitativ ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung:

  • Regionale Unterschiede finden sich u.a. bei der Wichtigkeit von Karriereperspektiven, der Sicherheit des Arbeitsplatzes und der Bezahlung.
  • Die Generation Y zeigt die höchste Affinität zu neuen Technologien. Webinars haben für die Generation Baby-Boomer den geringsten Wert.
  • Traditionelle Lehrformate wie praktische Übungen, Diskussionsgruppen und Vorträge müssen mit modernen Medien wie Apps, Webinars und Simulationen ergänzt werden. Hier zeigt sich ein zunehmendes Bedürfnis von BB über X zu Y.
  • Bei der Einstellung zur W-L-B gibt es erhebliche Unterschiede in den Regionen und zwischen den Generationen. Den größten Wert auf W-L-B legen BB aus Lateinamerika.
  • Gute Führungskultur und höfliche Umgangsformen sind Erwartungen aller Generationen. Die Vorbildfunktion von Vorgesetzten ist für Y weltweit am stärksten ausgeprägt.
  • Die Bereitschaft, sich unentgeltlich zu engagieren, findet man bei allen Generationen gleichermaßen, besonders ausgeprägt in Nordamerika.
  • Die Generationenunterschiede bezüglich der Arbeitshaltung sind geringer als angenommen. Daher sollte die Generation Y differenzierter bewertet werden.
  • Wertschätzung und gute Umgangsformen sind notwendig, um gute Ärzte aller Generationen zu finden und zu binden.
  • BB und X sollten sich ihrer Vorbildfunktion für Y bewusst sein.
  • Mitglieder in Fachgesellschaften zur aktiven Mitarbeit zu gewinnen scheint auch bei Y mindestens in ähnlichem Ausmaß möglich zu wie bei den Vorgängergenerationen.
  • Weiterbildungsaktivitäten und -methoden sollten unter Nutzung moderner Technologien ausgebaut werden.