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Operationsbezogene Ausbildungskosten in Orthopädie und Unfallchirurgie
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2016 |
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Fragestellung: Hintergrund: Unfallchirurgie ist ein Lehrfach, in dem die Ausbildung zum Facharzt das Durchlaufen einer technischen und zeitlichen Lernkurve durch das repetitive Erarbeiten von handwerklichen Fähigkeiten bedarf. Dies resultiert in verlängerten OP-Zeiten und -Kosten.
Ziel der Arbeit: In der durchgeführten Studie wurden anhand des Facharztweiterbildungskataloges Operationen in Unfallchirurgie und Orthopädie des Klinikums rechts der Isar retrospektiv ausgewertet. Konkret wurden die OP-Dauer der einzelnen Ausbildungsstufen sowie die daraus resultierenden Kosten verglichen.
Methodik: Anhand der digitalen Operationsdokumentation konnten 2000+ Eingriffe evaluiert und auf das Erfüllen konkreter Voraussetzungen überprüft werden. Polytraumata, Mehrfachverletzungen und irregulär komplexe Fälle wurden aus der Kalkulation entfernt, um eine hohe Vergleichbarkeit der Einzelfälle sicherzustellen, was zu 1000+ auswertbaren Fällen führt. Die pro OP-Minute generierten Kosten wurden analysiert, um Zeiten in Kosten übersetzen zu können.
Ergebnisse: Die Studie zeigt eine Verlängerung der Schnitt-Naht-Zeit um durchschn. 19,75% bei Assistenzärzten. Diese Verlängerung lässt sich nach Körperregion sowie Eingriffsart konkret in 37 Untergruppen darstellen. Es wurde eine spezifische pro Cluster und eine kumulative, über den gesamten Weiterbildungskatalog hinweg verlängerte Eingriffsdauer berechnet.
Durch die Einbeziehung der OP-Kosten werden die operationsabhängigen Ausbildungskosten in einer exakten Summe dargestellt.
Schlussfolgerung: Die operative Ausbildung zum Facharzt kostet die Kliniken relevant Zeit und Geld und reduziert dadurch die Zahl der durchführbaren Eingriffe, was eine gesonderte Betrachtung der Förderung von Ausbildungskliniken rechtfertigt.