gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Pathologische Humerusfrakturen – operative Behandlung und Evaluierung eines Überlebensscores

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sandra Stenicka - Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Kevin Staats - Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Robert Breuer - Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Elena Nemecek - Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Philipp Funovics - Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Reinhard Windhager - Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI50-1532

doi: 10.3205/16dkou363, urn:nbn:de:0183-16dkou3636

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Stenicka et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Knochentumore und tumorähnliche Läsionen sind die häufigste Ursache von pathologischen Frakturen. Metastasen in langen Röhrenknochen, deren Behandlung und eine drohende pathologische Fraktur haben Einfluss auf die Morbidität eines Tumorpatienten. Die Lebenserwartung kann nach Eintreten einer pathologischen Fraktur um Monate sinken. In der Literatur findet man jedoch eine weite Spanne unterschiedlicher Angaben bezüglich der Einschätzung des Frakturrisikos und der Wahl einer optimalen Versorgung. Proximale Humerusfrakturen sind die dritthäufigste Ursache für Schmerzen und Einschränkung der selbstständigen Versorgung eines Tumorpatienten. Nun soll ein Score namens PathFx im klinischen Alltag helfen, durch Berechnung der Lebenserwartung, einen optimalen Behandlungsplan zu finden.

Methodik: Insgesamt wurden 77 Patienten in diese retrospektive Datenanalyse eingeschlossen. (43 Männer und 34 Frauen) Eingeschlossen wurden Patienten mit Knochenmetastasen am Oberarmknochen, multiple Myelome wurden ausgeschlossen. Die Daten stammen aus der muskuloskelettalen Tumordatenbank der Universitätsklinik für Orthopädie der Medizinischen Universität Wien, die für wissenschaftliche Zwecke erstellt wurde. (2002-2015). Das Hauptaugenmerk der Untersuchung lag an der Behandlung, der Operationstechnik, Primärtumor, Chemotherapie und Radiatio, sowie der Lebenserwartung der Patienten.

Für unsere Auswertungen nutzen wir das Statistikprogramm SPSS und eine Kaplan-Meier-Überlebensanalyse. Diese haben wir mit der Überlebenswahrscheinlichkeit des online frei zugänglichen PathFx Score verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nur wenige Patienten suchten vor der Fraktur das Spital auf, weshalb in 72 Fällen eine Operation notwendig war. 3 Patienten mussten aufgrund einer erneuten pathologischen Fraktur revidiert werden. Das mittlere Überleben war 17 Monate und stimmte in vielen Fällen mit dem Pathfx Score überein, unter Berücksichtigung der multivariblen Berechnung. Bei 50 Patienten war die Metastase am proximalen Humerus lokalisiert, weshalb eine Endoprothetische Versorgung oder Plattenosteosynthese indiziert war.

Pathfx kann als ein unterstützendes Tool in der Diagnosefindung gesehen werde, jedoch sollte man nie vergessen den Patienten ganzheitlich zu betrachten und ein interdisziplinäres Therapieschema zu erstellen.