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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Technik und Ergebnisse der Retransplantation sterilisierter Tumorexplantate mit und ohne Fibulaaugmentation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexander Klein - Schwerpunkt Tumororthopädie, Klinik für Orthopädie, Physik. Medizin u. Rehabilitation, Klinikum der LMU München, München, Germany
  • Yasmin Bakshai - Schwerpunkt Tumororthopädie, Klinik für Orthopädie, Physik. Medizin u. Rehabilitation, Klinikum der LMU München, München, Germany
  • Falk Roeder - Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany
  • Andrea Baur-Melnyk - Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Radiologie, München, Germany
  • Thomas Knösel - Ludwig-Maximilians-Universität, Pathologisches Institut, Campus Großhadern, München, Germany
  • Lars Lindner - Ludwig-Maximilians-Universität, Medizinische Klinik III, München, Germany
  • Volkmar Jansson - Schwerpunkt Tumororthopädie, Klinik für Orthopädie, Physik. Medizin u. Rehabilitation, Klinikum der LMU München, München, Germany
  • Hans Roland Dürr - Schwerpunkt Tumororthopädie, Klinik für Orthopädie, Physik. Medizin u. Rehabilitation, Klinikum der LMU München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI50-1287

doi: 10.3205/16dkou362, urn:nbn:de:0183-16dkou3621

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Klein et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Nach Resektion von Knochentumoren muß der entstandene Defekt rekonstruiert werden. Ist das Tumorresektat noch weitestgehend mechanisch stabil, bietet sich insbesondere bei diaphysären Defekten, die Technik der Replantation nach Sterilisation mit oder ohne Fibulaaugmentation an.

Methodik: Im Zeitraum 1999 - 2015 wurde diese Technik bei 21 Patienten in 22 Lokalisationen (eine Patientin Femur und Tibia) durchgeführt. Verwandt wurde einmal eine Autoklavierung und in 21 Fällen die Strahlensterilisation. Das Durchschnittsalter der 13 Männer betrug 41 Jahre (10-83 Jahre), das der 9 Frauen 47 Jahre (12-79 Jahre). Die Diagnose war ein Ewing Sarkom in 8 Fällen, eine Metastase in 6 Fällen (5 NCC, 1 HCC), 5 Osteosarkome, je ein Chondrosarkom, Leiomyosarkom und Myxofibrosarkom. Die Lokalisation war in 2 Fällen epimetapysär (prox. Tibia, dist. Tibia), ansonsten diaphysär und metadiaphysär. In 12 Fällen lag die Läsion im Femur, in 7 Fällen in der Tibia, in 2 Fällen im Kalkaneus und in einen Fall in der Skapula. In 14 Fällen erfolgte eine Fibulaaugmentation.

Zum Untersuchungszeitpunkt waren 5 der 21 Patienten (2 NCC, ein HCC und zwei Patienten mit Ewing Sarkom) verstorben. Die Nachbeobachtung betrug im Durchschnitt 52 (6-129 Monate, 3 davon unter einem Jahr).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In einem Fall (Osteosarkom nach Nagelung pathologischer Fraktur) kam es zum Lokalrezidiv außerhalb des Transplantates, dies führen wir auf die Ausgangsituation mit Frakturhämatom zurück. Bei unseren 22 Fällen mußte lediglich in neun Fällen keine weitere Revision aus Gründen einer Komplikation oder Pseudarthrose durchgeführt werden. In 5 Fällen waren 1 Revison, in 4 Fällen 2 Revisionen, in je einem Fall drei, vier, fünf und acht Revisionen notwendig. In 18 Fällen wurde ein Durchbau erzielt, in zwei Fällen besteht eine aktive Pseudarthrose, in 1 Fall wurde die Implantation einer Tumorprothese (Femur) notwendig, in einem Fall eines kompletten Kalkaneus ist ein Durchbau technisch nicht möglich. Die Ausheilung wurde in durchschnittlich in 13 Monaten (4-35 Monate) erreicht.

Zusammenfassung: Insgesamt zeigt sich ein zwar langwieriger, aber äußerst erfreulicher Verlauf. Letztlich muss der Patient bereit sein, eine längere Phase an Entlastung oder Teilbelastung und (wie oben gezeigt in 55%) Revisionen zu akzeptieren. Das Verfahren ist hinsichtlich eines Tumorrezidivs sicher, bei jüngeren Patienten mit diaphysärer oder metadiaphysärer Lokalisation mittlerweile unser Standardverfahren.