gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Die Monteggia Verletzung: Charakterisierung, OP-Strategie und Outcome von 28 Patienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Lars Eden - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Germany
  • Dirk Ziegler - Uniklinik Würzburg, Chirurgische Klinik II, Unfallchirurgie, Würzburg, Germany
  • Hendrik Jansen - Uniklinik Würzburg, Chirurgische Klinik II, Unfallchirurgie, Würzburg, Germany
  • Rainer H. Meffert - Uniklinik Würzburg, Chirurgische Klinik II, Unfallchirurgie, Würzburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI48-671

doi: 10.3205/16dkou342, urn:nbn:de:0183-16dkou3425

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Eden et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Frakturen des proximalen Unterarms vom Typ Monteggia mit Luxation(sfraktur) des Radiuskopfes und einer proximalen Ulnafraktur sind mit 2-5% aller Unterarmverletzungen seltene, prognostisch ungünstige Verletzungsformen. Klinische Studien sind rar, so dass wenig bekannt ist über das klinische Outcome dieser Verletzung und keine präzisen Behandlungsrichtlinien existieren.

Wir haben daher alle seit 2009 in unserer Klinik konsekutiv operierten Monteggiafrakturen mit einem Mindestfollow-up von 1 Jahr retrospektiv erfasst, analysiert und zu einer klinischen Untersuchung eingeladen.

Methodik: Unter den 28 Luxationsfrakturen wurden 22 Typ Bado II und 6 Mal Typ I Verletzungen erfasst. Bei allen Patienten wurde die Ulna entweder mit einer LCP (Depuy- Synthes) oder Medartis Doppelplatte versorgt. Bei 17 Patienten lag eine Radiuskopffraktur vor, die durch die Ulnafraktur einzeitig rekonstruiert, resiziert oder prothetisch ersetzt wurde. 5 Patienten konnten nicht für die Untersuchung herangezogen werden (3 verstorben, 1 verzogen, 1 Amputation). Bei den anderen Patienten wurde das klinische Bewegungsausmass nach Neutralnullmethode für Extension, Flexion, Supination und Pronation bestimmt. Außerdem wurde die Visuelle Analogskala für Schmerz und Funktion, der DASH und Mayo-Ellbow Score erhoben. Das durchschnittliche Follow-up betrug 46 Monate.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die durchschnittlichen Bewegungswerte nach Neutral-0-Methode betrugen 16° Extension und 128° Flexion, also eine Bewegungsamplitude von durchschnittlich 112° für die Beugung, die Umwendbewegung (Pro-/Supination) war 132°. Die Schmerzen nach VAS erzielten 22 von 100 Punkten, Funktion 73 von 100. Der durchschnittliche Mayo-Score ergab 81, der DASH-Score 30 Punkte.

Komplikationen traten in Form von zwei Pseudarthrosen am Radius ohne operative Revision, einer Schraubenfehllage an der Ulna mit Revision, einer Radiuskopfresektion bei sekundärer Arthrose und drei vorzeitigen Metallentfernungen bei störendem Metall an der Ulna auf. Einmal wurde ein CRPS beobachtet.

Die Monteggiafraktur ist eine Verletzung dessen operative Versorgung schwierig ist und die nicht selten zu Komplikationen führt. Durch moderne, winkelstabile und anatomisch vorgeformte Implantate gelingt es die Stabilität des Gelenkes und eine Heilung der Knochen herzbeizuführen. Meistens ist das Bewegungsausmass gut, dennoch klagen die Patienten häufig über persistierende Schmerzen bei Alltagstätigkeiten, die sich deutlich im DASH wiederspiegeln, so dass in der Zukunft noch weitere Verbesserungen in der Versorgung erforderlich sind.