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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Reliabilität der radiologischen Analyse des tibiotalaren Alignments nach Sprunggelenksarthrodese

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Madeleine Willegger - Univ. Klinik für Orthopädie, AKH Wien, Wien, Austria
  • Johannes Holinka - Orthopädie, AKH Wien Universitätsklinik, Universitätsklinik für Orthopädie, Wien, Austria
  • Elena Nemecek - Univ. Klinik für Orthopädie, AKH Wien, Wien, Austria
  • Axel Hugo Wanivenhaus - Univ. Klinik für Orthopädie, AKH Wien, Wien, Austria
  • Reinhard Windhager - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Orthopädie, Wien, Austria
  • Reinhard Schuh - Univ. Klinik für Orthopädie, AKH Wien, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI47-1499

doi: 10.3205/16dkou334, urn:nbn:de:0183-16dkou3349

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Willegger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Pedobarographische und klinische Studien haben gezeigt, dass die sagittale und frontale Ausrichtung der oberen Sprunggelenks (OSG) Arthrodese für den klinischen Erfolg und die Zufriedenheit des Patienten ausschlaggebend ist. Im radiologischen Verlauf kann der tibiotalare Winkel, im a/p sowie seitlichem Röntgen, durch mehrere in der Literatur beschriebene Methoden gemessen werden. Vor allem für wissenschaftliche Zwecke ist eine akkurate und reproduzierbare Messmethode zu wählen.

Ziel unserer Studie war, die Reproduzierbarkeit der verschiedenen Messmethoden des tibiotalaren Winkels zu vergleichen, um die zuverlässigste und genaueste Methode zu definieren.

Methodik: 38 Sprunggelenks-Röntgenbilder in a/p und seiltich von 37 Patienten mit OSG Arthrodese wurden untersucht. Alle Patienten wurden mittels Schraubenarthrodese operiert und zeigten im Verlauf einen guten knöchernen Durchbau. Drei unabhängige Untersucher führten Messungen des tibiotalaren Winkels nach 4 vorgegeben Methoden mit einem Zeitabstand von 1 Woche durch. Die Messmethoden unterschieden sich an der Vermessung der longitudinalen Tibiaachse. Anschließend wurde die Interobserver und Intraobserver Reliabilität (Interaclass Correlation Coefficient - ICC) berechnet sowie ein Vergleich der Genauigkeit der Methoden mittels ANOVA durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Alle 4 Methoden zeigten eine sehr gute Inter- und Intraobserver Reliabilität zur Messung der sagittalen und frontalen Ausrichtung. Die zuverlässigste und genaueste Methode zur Bestimmung der longitudinalen Tibiaachse ist definiert durch das Halbieren der Tibia proximal und distal und einer Geraden welche diese beiden Punkte verbindet (Frontal: ICC: 0.980; CI 95%: 0.966 - 0.989, Sagittal: ICC: 0.997; CI 95%: 0.996 - 0.999). Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den Messmethoden.

Zur postoperativen Vermessung des sagittalen und frontalen radiologischen tibiotalaren Winkels sollte vor allem für wissenschaftliche Zwecke die reproduzierbarste Messmethode verwendet werden.