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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Austin versus Scarf Osteotomie – Ein Vergleich von postoperativer Rehabilitation und funktionellem Outcome

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Stephan Puchner - Medizinische Universität Wien , Universitätsklinik für Orthopädie, Wien, Austria
  • Hans-Jörg Trnka - Orthopädische Chirurgie, Fußzentrum Wien, Österreich, wien, Austria
  • Reinhard Windhager - Medizinische Universität Wien , Universitätsklinik für Orthopädie, Wien, Austria
  • Reinhard Schuh - Medizinische Universität Wien , Universitätsklinik für Orthopädie, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI46-967

doi: 10.3205/16dkou325, urn:nbn:de:0183-16dkou3254

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Puchner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die operative Behandlung des Hallux Valgus zeigt sowohl nach Austin als auch nach Scarf Osteotomien bei milder bis mässiggradinger Hallux Valgus Fehstellung zu gelichermaßen gute klinische und radiologische Ergebnisse. Dennoch konnten pedoparographische Studien zeigen, dass es zu keinem vollständigen Wiedererlangen des physiologischen Bewegungsablaufs kommt.

Ziel der Studie war es, Unterschiede zwischen den plantaren Druckverhältnissen während der Standphase des Gehens, bei Patienten die entweder eine Austin oder eine Scarf Osteotomie in Kombination mit einer intensiven postoperativen Physiotherapie erhielten, zu erheben.

Methodik: Insgesamt wurden 50 Patienten in diese prospektive Studie inkludiert Austin (Group 1 / n=25) Scarf (Group 2 / n=25). Vier Wochen nach der Operation erhielten alle Patienten eine multimodale sechswöchige Physiotherapie.

Zur Analyse der plantaren Druckparameter wurde nach 4 Wochen, 6 Wochen und 6 Monaten eine Ganganalyse durchgeführt (Novel GmbH). Folgende Faktoren wurden erhoben: Maximale Kraft, Spitzendruck, Kontaktzeit, Kontaktfläche, Impuls. Außerdem wurde nach 6 Monaten der Bewegungsumfang des ersten Strahls sowie der Fragebogen der American Orthopaedic Foot and Ankle Society (AOFAS) erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere AOFAS stieg von 60.7 präoperative auf 93.1 6 Monate postoperativ. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen. In Gruppe 1 stieg der mittlere Bewegungsumfang von 68.5 auf 74.5 sechs Monate postoperativ. In Gruppe 2 stieg der mittlere Bewegungsumfang von 67.8 auf 68.2 sechs Monate postoperativ.

Der Spitzendruck im Bereich der Großziehe der Gruppe 1 stieg von 60,7 kPa 4 Wochen postoperativ auf 188 kPa 8 Wochen nach der Operation und auf 332,9 kPa 6 Monate nach der Operation. (p < 0,001) Die maximale Kraft stieg im gleichen Zeitraum von 16,8 N auf 46,0 N respektive 101,9 N. Im Bereich des ersten Metatarsalköpfchens stieg der Spitzendruck im Nachuntersuchungszeitraum von durchschnittlich 150,6 kPa 4 Wochen nach der Operation auf 233,7 kPa 8Wochen postoperativ beziehungsweise 278,9,7 kPa 6 Monate nach der Operation (p < 0,001).

Der Spitzendruck im Bereich der Großzehe der Gruppe 2 stieg von 99,9 kPa 4 Wochen postoperativ auf 226,2 kPa 8 Wochen nach der Operation und auf 360,2 kPa 6 Monate nach der Operation. (p < 0,001) Die maximale Kraft stieg im gleichen Zeitraum von 22,7 N auf 65,2 N respektive 98,3 N. Im Bereich des ersten Metatarsalköpfchens stieg der Spitzendruck im Nachuntersuchungszeitraum von durchschnittlich 127,5 kPa 4 Wochen nach der Operation auf 294,3 kPa 8Wochen postoperativ beziehungsweise 299,7 kPa 6 Monate nach der Operation (p < 0,001).

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass durch postoperative Physiotherapie die Druckverhältnisse sowohl nach Austin als auch nach Scarf Osteotomien im Bereich des ersten Strahls wesentlich verbessert werden können. Dadurch kann ein physiologisches Gangbild wiedererlangt werden. Zwischen den beiden Gruppen fand sich kein wesentlicher Unterschied.