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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Keimverteilung an Komponenten von septisch explantierten totalen Knieprothesen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Johannes Holinka - Orthopädie, AKH Wien Universitätsklinik, Universitätsklinik für Orthopädie, Wien, Austria
  • Alexander Hirschl - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Klinische Mikrobiologie, Wien, Austria
  • Wolfgang Graninger - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Infektiologie und Chemotherapie, Wien, Austria
  • Elisabeth Presterl - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Infektiologie und Chemotherapie, Wien, Austria
  • Reinhard Windhager - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Orthopädie, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI40-745

doi: 10.3205/16dkou273, urn:nbn:de:0183-16dkou2736

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Holinka et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Ziel der Studie war die bakterielle Besiedelung auf verschiedenen Komponenten von septisch explantierten totalen Knieprothesen mit der Sonifikationsmethode zu evaluieren und zu quantifizieren.

Methodik: Alle septisch explantierte KTEP Komponenten wurden durch Beschallung in sterilen Behältern separat behandelt, um die adhärenten Bakterien von den Oberflächen zu lösen und zu kultivieren. Die bakterielle Belastung der verschiedenen KTEP Komponenten (Femur, Tibia, PE-Inlay und Patella) wurde durch Auszählen der Colony Forming Units (CFU) ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt 27 Patienten wiesen Keim positive Kulturen der explantierten Knieprothesen in der Sonifikation auf. Es wurden bei 88 von 100 explantierten Komponenten ein Keimpositiver Befund erhoben. Zwanzig femorale Komponenten zeigten einen positiven Keimnachweis und 7 einen negativen, 23 Tibiakomponenten sowie 23 Polyethylen Inlays (PE) zeigten einen Keim positiven Nachweis von der Oberfläche. Staphylococcus epidermidis wudre von der größten Anzahl an Komponenten erfasst, Staphylococcus aureus hingegen war mit der höchsten Keimlast (CFU) in der Ultraschall (Sonifikation) Kultur nachweisbar. Obwohl nicht signifikant, waren PE-Inlays und Tibiakomponenten am häufigsten betroffen. Die höchste Zahl an CFU wurde an Polyethylen-Komponenten nachgewiesen.

Die Ergebnisse der Sonifikation zeigten, dass die bakterielle Besiedelung auch bei Frühinfekten nie nur eine der KTEP Komponenten betraf. So kann bei septischen Revisionsoperation davon ausgegangen werden, dass ein partieller Prothesenwechsel oder PE-Inlaywechsel allein zur Keimeradiaktion nicht ausreicht.