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Präklinische Interventionen bei schwerverletzen Patienten: Eine Autopsie Studie
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2016 |
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Fragestellung: Laut der aktuellen Literatur versterben bis zu 60% der schwerverletzten Patienten direkt an der Unfallstelle oder beim Transport ins Krankenhaus. Präklinische Interventionen können einige lebensbedrohliche Situationen verhindern und ggf. den Zustand des Patienten bis zum erreichen des Krankenhauses stabilisieren. In dieser Autopsie-Studie haben wir die durchgeführten medizinischen Maßnahmen bei den schwerverletzen Patienten analysiert und aufgearbeitet.
Methodik: Schwerverletzte Patienten mit einem ISS >=16, die in den Jahren 2004 und 2005 im Rahmen eines Verkehrsunfalls in München und Südbayern verstorben sind, wurden in die Studie eingeschlossen. Medizinische Maßnahmen (EKG, Kardio-Pulmonale-Reanimation, Thorax-Drainage, Intubation und Beatmung etc.) wurden mittels einer Autopsie bestätigt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 178 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Mittleres Alter 43.5 ± 22 Jahre, männlich 72.5%, Median ISS 75 Punkte, 58% MAIS 6. Schwere Kopf- und Thorax Verletzungen waren die häufigsten Todesursachen. Die Reanimation wurde in bis zu 50% der Patienten mit einem ISS von (ISS 16-32), 31.8% (ISS 33-66) und 45.2 % (ISS 75) durchgeführt. Unabhängig von der Verletzungsschwere haben weniger als 6% eine Thorax-Drainage bekommen. Nur ein geringer Prozentsatz der Patienten wurde intubiert und beatmet. (12.5% ISS 16-32; 5.8 % ISS 33-66; 4.8% ISS 75).
Patienten, die an der Unfallstelle versterben sind mit sehr schweren Verletzungen assoziiert. Der größte Anteil der Verletzungen könnte nicht behandelt werden. Nur in einem geringen Anteil der Patienten wurden Interventionen durchgeführt. Notfall-Interventionen sollen eingeübt werden um vermeidbare Todesursachen an der Unfallstelle behandeln zu können.