gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Sind 12 Fragen ausreichend in der Beurteilung von jungen Patienten mit Hüftbeschwerden oder sind doch 33 besser? Validierung des G-iHOT12 nach den Kriterien der COSMIN Checkliste

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Johannes Weber - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Florian Baumann - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Daniel Popp - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Michael Müller - Universität Regensburg, Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Michael Nerlich - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg, Germany
  • Stefan Fickert - sporthopaedicum straubing regensburg, Straubing, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI20-204

doi: 10.3205/16dkou091, urn:nbn:de:0183-16dkou0915

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Weber et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Patient-reported outcome (PRO) Messinstrumente nehmen inzwischen eine wichtige Rolle in der Bewertung des Therapieerfolgs in der Orthopädie und Unfallchirurgie ein. Das 2012 erstmals vorgestellte "International Hip Outcome Tool-33" (iHOT-33) ist ein vor allem bei jungen aktiven Patienten mit Hüftbeschwerden eingesetzter Fragebogen. Neben der Originalversion des iHOT mit 33 Fragen existiert zudem eine Kurzversion, das sog. "International Hip Outcome Tool-12" (iHOT-12) mit lediglich 12 statt 33 Fragen. Ziel vorliegender Studie ist es, erstmals eine deutsche Version des iHOT12 (G-iHOT) zu etablieren und auf Validität, Reliabilität und Responsibilität gemäß COSMIN-Checkliste zu prüfen.

Methodik: Validierung G-iHOT12:

Die Übersetzung des iHOT12 ins Deutsche erfolgte nach den Kriterien der AAOS. Der iHOT12 wurde in einer prospektiven Kohortenstudie an 83 konsekutiven Patienten mit Hüftbeschwerden und einem Tegner-Score größergleich 4 nach den Kriterien der COSMIN-Checklist validiert. Diese stellt eine auf der Delphie-Studie basierte Leitlinie zur Evaluierung psychometrischer Eigenschaften und der methodischen Qualität der Validierung in Gesundheitsfragebögen dar.

Neben dem iHOT-12 Fragebogen wurden auch andere funktionelle Fragebögen (Hip Outcome Score, modifizierte Tegner-Aktivitäts-Skala, EuroQoL-5D) in Intervallen von mindestens 2 Wochen Zeitabstand erhoben.

Methodisch getestet wurden neben der Reliablitätsparametern (interne Konsistenz, Test-Retest-Reliabilität, systematischer Messfehler) auch die Validität sowie Ansprechrate.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Validierung G-iHOT12:

Mit einem Cronbach Alpha von 0,94 (0,91-0,95) und einem Intraclass-Korrelationskoeffizienten (ICC) von 0,94 (0,89-0,97) ist auch die auf 12 Fragen verkürzte Version iHOT in Ihrer deutschen Übersetzung ein valides, reliables Instrument mit gutem Ansprechverhalten zur Beurteilung des PRO bei Hüftgelenksbeschwerden beim aktiven Patienten dar. Im Vergleich zum G-iHOT-12 wies der G-iHOT-33 ein Cronbach's Alpha von 0,97 (0,96-0,99) und einen IC-Korrelationskoeffizienten von 0,88 (0,80-0,93) auf. Abbildung 1 [Abb. 1].

Zusammengefasst besitzt der G-iHOT12 bei aktiven Patienten mit Hüftbeschwerden eine vergleichsweise Aussagekraft wie der iHOT33 mit 33 Fragen.

Level of Evidence: 1b validating cohort study.