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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Die schaftseitige Revision mittels modularer, konischer Revisionsprothese-Ergebnisse und Risiken einer konsekutiven Serie von 130 Fällen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Oliver Bischel - BGU Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen, Germany
  • Arnold Suda - BG-Unfall-Klinik-Ludwigshafen, Sektion für Septische Chirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Marco Tinelli - BGU Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen, Germany
  • Rudi Bitsch - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI14-685

doi: 10.3205/16dkou040, urn:nbn:de:0183-16dkou0406

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Bischel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Welche Vor- und Nachteile ergeben sich bei der Verwendung eines modularen Revisionsschaftes mit etabliertem Design? Wie ist die Haltbarkeit hinsichtlich verschiedener Versagenskriterien und das funktionelle Ergebnis?

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 130 konsekutiv operierten Hüftwechsel, bei denen ein MRP Revisionsschaft implantiert wurde. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 3,5 Jahre. Eine Kaplan-Meier Analyse für die Versagenskriterien 'Worst case' (Schaftausbau u./o. lost to follow up), Aseptische Lockerung u./o. Konusbruch und Infektion wurde durchgeführt. Zusätzlich wurde der Harris Hip, Merle d'Aubignée und der Karnofsky Index präoperativ und bei der Abschlussuntersuchung erhoben. Diverse Auswertungen der Röntgenbilder im Verlauf wurden durchgeführt (Migrationsanalyse, Defektklassifikation, Knochenregeneration).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die kumulative Überlebensrate für das Worst Case Kriterium betrug 78 % bei absolut 16 Versagern nach 8,4 Jahren. Eine aseptische Lockerung ergab sich in 5 Fällen entsprechend einer kumulativen Überlebensrate des Schaftes von 96 % nach 8,4 Jahren. Ein Konusbruch im Nachuntersuchungszeitraum trat in 3 Fällen auf, was einem kumulativen Risiko von 8 % entspricht. Zusätzlich erfolgten in 7 Fällen infektbedingte Schaftwechsel mit einem kumulativen Überleben für das Ereignis Infekt von 87 % nach 8,41 Jahren entspricht.

Insgesamt mussten 24 zusätzliche Revisionen, bei denen kein Schaftwechsel notwendig war, durchgeführt werden. Es handelte sich hierbei um 6 Pfannenrevisionen, 4 offene Repositionen nach Luxation, 3 ORIF bei periprothetischer Fraktur, 3 Hämatomrevisionen und 8 erhaltende Therapien bei periprothetischem Infekt.

Der Harris Hip Score verbesserte sich von präoperative 37 auf 62 Punkte bei der letzten Nachuntersuchung.

Die Verwendung eines modularen, konischen Schaftes in der Hüftrevisionsendoprothetik zeigt gute Ergebnisse im kurz- bis mittelfristigem Nachuntersuchungszeitraum. Der Bruch der konischen Verbindungsstelle ist zwar selten, aber eine ernst zu nehmende Komplikation, da die Explantation des knöchern fest integrierten Schaftanteiles eine maximale Herausforderung darstellt.