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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Revisionsraten der Metha-Kurzschaftprothese: 1-11 Jahresergebnisse nach 1888 Implantationen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bernd Schellen - Klinik für Unfallchirurgie, St. Vinzenz Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Reinhard Steffen - Klinik für Orthopädie, Marienkrankenhaus Kaiserswerth, Düsseldorf, Germany
  • Jens Dargel - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Peer Eysel - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Johannes Beckmann - Sportklinik Stuttgart, Sektion Endoprothetik, Stuttgart, Germany
  • Christoph Schnurr - Klinik Für Orthopädie, St. Vinzenz Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI12-472

doi: 10.3205/16dkou025, urn:nbn:de:0183-16dkou0255

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Schellen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Kurzschaftprothesen stellen eine knochensparende Alternative zu den zementfreien Standardschäften in der Hüftendoprothetik dar. In Deutschland werden inzwischen ca. 15% der Hüftprothesen-Patienten mit einer Kurzschaftprothese versorgt. Im Gegensatz zu den exzellenten Langzeitergebnissen der zementfreien Standardprothesen sind selbst mittelfristige Ergebnisse der Kurzschaftprothesen weitgehend unbekannt. Ziel unserer retrospektiven Studie war daher die Ermittlung der mittel- bis langfristigen Revisionsrate der Metha Kurzschaftprothese.

Methodik: Aus den OP-Büchern unserer Klinik wurden 1888 aufeinanderfolgend implantierte Metha Kurzschaftprothesen bis August 2014 ermittelt. Nach positivem Votum der Ethikkommission wurden im Herbst 2015 Fragebögen an alle Patienten versandt. Erfragt wurden folgende Faktoren: Revision der Hüftprothese; stattgehabte Luxation; Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis. Die Patienten wurden gebeten entsprechende Multiple Choice Antwortmöglichkeiten anzukreuzen. Bei Nichtantwort erfolgte ein zweites Anschreiben, anschließend die telefonische Kontaktaufnahme.

Ergebnisse: Die Daten von 1542 Operationen liegen aktuell vollständig vor (82%), die telefonische Befragung der ausstehenden Antworten ist zum Zeitpunkt der Abstracterstellung noch nicht abgeschlossen. Das Durchschnittsalter der mit der Metha Kurzschaftprothese versorgten Patienten betrug 59 Jahre (18-77 Jahre), die durchschnittliche Nachbefragungsdauer nach OP 6,2 Jahre (1-11 Jahre). 49 Patienten mussten innerhalb des Nachuntersuchungsintervalls am Hüftgelenk revidiert werden (3,2%). Bei 32 dieser 49 Patienten (2,1%) musste ein Schaftwechsel durchgeführt werden. Eine Luxation trat bei 12 Patienten auf (0,8%). Die Zufriedenheit mit der Operation wurde von den Patienten wie folgt angegeben: 1141 "sehr zufrieden" (74%), 292 "zufrieden" (19%), 74 "einigermaßen zufrieden" (5%), 17 "unzufrieden" (1%) und 18 "sehr unzufrieden" (1%).

Schlussfolgerungen: In unserer Studie konnten wir niedrige Revisionsraten der Metha Kurzschaftprothese nach durchschnittlich 6 Jahren nachweisen. Diese sind in der Höhe vergleichbar mit den publizierten Revisionsraten der zementfreien Standardschäfte. Die ermittelte Luxationsquote ist im Literaturvergleich niedrig, die Patientenzufriedenheit hoch. Zusammenfassend zeigt unsere Studie gute mittel- bis langfristige Ergebnisse der Metha Kurzschaftprothese.