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Untersuchung des in situ Migrationsverhaltens eines Kurzschaftimplantats mittels EBRA-FCA
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2016 |
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Fragestellung: Die Verwendung von Kurzschaftimplantaten in der Hüftgelenksendoprothetik hat innerhalb der letzten Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese Implantate ermöglichen einen geringeren Knochenverlust mit Vorteilen für die femorale Krafteinleitung und etwaige Revisionseingriffe. Ein Grund für das Implantatversagen von Kurzschaftimplantaten ist die aseptische Lockerung. Hier ist eine frühzeitige Migration des Implantats ein wichtiger Hinweis. Diese Studie untersucht das Migrationsverhalten eines Kurzschaftimplantats und den Einfluss von Faktoren wie Alter, Größe, Gewicht, BMI und CCD-Winkel.
Methodik: In diese retrospektive EBRA-FCA Analyse wurden 135 konsekutive Patienten (72 männlich, 63 weiblich), die mit einem Kurzschaftimplantat (Typ Nanos®) versorgt wurden, eingeschlossen. Das mittlere Alter der Patienten betrug zum OP-Zeitpunkt war 54 Jahre (33-68). Der mittlere BMI betrug 26,4 kg/m2 (17,2-41,1 kg/m2), das mittlere Gewicht 79 kg (51-120) und der mittlere CCD-Winkel 131° (113-157°). Die statistische Auswertung erfolgte durch Berechnung von Pearson Korrelationen und T-Test mit Hilfe des bootstrapping Algorithmus (SPSS Version 22).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die mittlere Kaudalmigration des Implantats betrug 2,1mm (±2,0mm) nach 20 Monaten. Weder Alter, Größe, Gewicht, BMI oder CCD-Winkel zeigten einen signifikanten Einfluss auf das Migrationsverhalten. Eine Tendenz zu vermehrter Sinterung zeigte sich bei weiblichen (p=0,14) und älteren (p=0,22) Patienten.
In der Untersuchung zeigte das Kurzschaftimplantat im Vergleich zu anderen gängigen Schaftimplantaten eine erhöhte mittlere Kaudalmigration. Es wurden jedoch überwiegend Migrationsmuster mit initialer Sinterung und anschließender Stabilisierung beobachtet. Im untersuchten Kollektiv konnte kein negativer Einfluss von Größe, Gewicht, BMI oder CCD-Winkel auf die Kaudalmigration festgestellt werden. Aufgrund tendenziell erhöhter Migration bei weiblichen und älteren Patienten sollte die Indikation zum Kurzschaftimplantat bei diesen Patienten zurückhaltend gestellt werden.