gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Impingement während Innenrotation des Armes nach Implantation einer inversen Schulterprothese. Einfluss der Implantatkonfiguration und der Scapulaanatomie: Eine in vitro Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Manuel Krämer - Medizinische Hochschule Hannover, Orthopädische Klinik, Labor für Biomechanik und Biomaterialien, Hannover, Germany
  • Alexandra Bäunker - Medizinische Hochschule Hannover, Orthopädische Klinik, Labor für Biomechanik und Biomaterialien, Hannover, Germany
  • Mathias Wellmann - Medizinische Hochschule Hannover, Orthopädische Klinik, Hannover, Germany
  • Christof Hurschler - Medizinische Hochschule Hannover, Orthopädische Klinik, Labor für Biomechanik und Biomaterialien, Hannover, Germany
  • Tomas Smith - Medizinische Hochschule Hannover, Orthopädische Klinik, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI11-502

doi: 10.3205/16dkou016, urn:nbn:de:0183-16dkou0163

Veröffentlicht: 10. Oktober 2016

© 2016 Krämer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Eine gute Innenrotierbarkeit des Armes ist unerlässlich für die Bewältigung alltäglicher Situationen. Diese bleibt jedoch nach Implantation einer inversen Schulterprothese häufig hinter den Erwartungen zurück. Die Gründe dafür sind noch immer nicht vollständig geklärt. Eine mögliche Ursache stellt dabei der Konflikt der humeralen Implantatkomponente mit dem lateralen Rand des Schulterblattes während einer Innenrotationsbewegung dar. Ziel dieser Studie ist die Bestimmung anatomischer und Implantat-assoziierter Faktoren auf die Impingement-freie Innnrotation des glenohumeralen Gelenkes nach Implantation einer inversen Schulterprothese.

Methodik: Für die Studie wurden 13 humane Schulterpräparate mit implantierter inverser Schulterprothese herangezogen und mittels CT-Bildgebung untersucht. Aus den Daten wurde die Scapulahalslänge, der Winkel der Margo lateralis und die Implantationshöhe der Metaglene bestimmt. Die Impingement-freie Innenrotation des glenohumeralen Gelenkes wurde dann an den Präparaten mit Hilfe einer robotergestützten Versuchsplattform untersucht. Die biomechanischen Parameter wurden mittels dreifaktorieller ANOVA ausgewertet. Die anatomischen Größen wurden zudem unter Zuhilfenahme einer Rangkorrelation mit den gemessenen Innenrotationswinkeln in Bezug gesetzt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der maximale Innenrotationswinkel einer Glenosphäre mit 38mm Durchmesser in Kombination mit einem Standard Onlay betrug 93.4° (SD 34.9°). Die Veränderung des Glenosphärendurchmessers erbrachte keine signifikante Verbesserung der Innenrotierbarkeit des Gelenkes (p=0.16), während der Tausch der Glenosphäre von einer zentrischen in eine exzentrische Bauform (p=0.005) sowie der Wechsel des Onlays von einer Standardform in eine flachere Bauform (p=0.002), je signifikante Verbesserungen bezüglich der Innenrotierbarkeit lieferten.

Zudem zeigte sich, dass weder die Einbauhöhe der Metaglene (p=0.21), noch der Winkel der Margo lateralis (p=0.13) oder die Scapulahalslänge (p=0.081) mit der Innenrotierbarkeit des glenohumeralen Gelenkes signifikant korrelierten.

Die Auswahl der Implantatkomponten hat einen erheblichen Einfluss auf die Impingement-freie Rotation des glenohumeralen Gelenkes. Die Wahl einer exzentrisch gestalteten Glenosphäre sowie die Wahl eines flachen humeralen Onlays kann die Innenrotierbarkeit des Armes nach Implantation einer inversen Schulterprothese verbessern.