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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Humane tumor-assoziierte Viren. Besteht ein Zusammenhang mit der Entstehung von high-grade Weichteilsarkomen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulrich Lenze - Technische Universität München, Rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Melanie Straub - Institut für Pathologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Florian Pohlig - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Andreas Toepfer - Technische Universität München, Rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Hans Rechl - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, Technische Universität München, München, Germany
  • R. von Eisenhart-Rothe - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Rainer Burgkart - TU München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Katja Specht - Institut für Pathologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO27-1561

doi: 10.3205/14dkou818, urn:nbn:de:0183-14dkou8184

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Lenze et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Epstein-Barr Virus (EBV), Humaner Herpes Virus-8 (HHV-8) und Humaner Papilloma Virus (HPV) gehören zu einer Gruppe humaner Viren, die für die Entstehung von etwa 10 bis 15% aller Krebserkrankungen weltweit verantwortlich gemacht werden. Für Weichteilsarkome konnte die Beteiligung des EBV an der Pathogenese des Leiomyosarkoms in immundefizienten Patienten bereits nachgewiesen werden. Die Rolle dieser Viren bei der Entstehung weiterer Weichteilsarkome wie dem Synovialsarkom oder Pleomorphen Sarkomen ist jedoch unklar. Ziel der Studie war daher zu prüfen, ob EBV, HHV-8 oder HPV auch an der Onkogenese dieser Entitäten beteiligt sind.

Methodik: Insgesamt wurden 41 Synovialsarkome und 103 Pleomorphe Sarkome in die Studie eingeschlossen. Die Resektate wurden zunächst in Formalin fixiert und hierauf in Paraffin eingebettet. Die Diagnose wurde sowohl durch histologische als auch immunhistologische Beurteilung gestellt. Die Diagnose eines Synovialsarkoms wurde hierbei durch das Vorliegen eines SYT-SSX Fusionstranskripts – hervorgerufen durch eine Translokation t(X;18) – durch RT-PCR bestätigt. Zum Nachweis von EBV 1/2 und HHV-8 wurden virus-spezifische Sequenzen mittels SingleStep PCR analysiert. Die HPV-Analyse erfolgte durch eine HPV-spezifische Multiplex-PCR und eine Array-Hybridisierung zur HPV-Typisierung. Zusätzlich wurde auch eine in-situ-Hybridisierung zum Nachweis von EBV durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein Nachweis virusspezifischer DNA von EBV, HHV-8 oder HPV konnte mit den gewählten Verfahren weder bei den Synovialsarkomen (n=41) noch bei den Pleomorphen Sarkomen (n=103) geführt werden.

Schlussfolgerung: Obgleich EBV, HHV-8 und HPV zur Onkogenese einer beträchtlichen Zahl an malignen Tumoren beitragen, konnte eine Beteiligung an der Pathogenese des Synovialsarkoms oder des Pleomorphen Sarkoms nicht bestätigt werden. Untersuchungen mit weiteren Entitäten sind jedoch bereits auf dem Weg um die Rolle dieser Viren an der Entstehung von Weichteilsarkomen näher zu beleuchten.