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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Einfluss der Hämophilie auf das perioperative Risikoprofil unfallchirurgischer Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Andreas C. Strauß - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Peter Pennekamp - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Georg Goldmann - Univerisätsklinikum Bonn, Institut für Hämatologie und Transfusionsmedizin, Bonn, Germany
  • Johannes Oldenburg - Univerisätsklinikum Bonn, Institut für Hämatologie und Transfusionsmedizin, Bonn, Germany
  • Christof Burger - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Marcus C. Müller - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO26-685

doi: 10.3205/14dkou806, urn:nbn:de:0183-14dkou8063

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Strauß et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war es den Einfluss der Hämophilie auf das perioperative Risikoprofil von unfallchirurgischen Patienten im Rahmen der Frakturversorgung zu analysieren und es mit gerinnungsphysiologisch gesunden Patienten zur vergleichen.

Methodik: Über einen Zeitraum von 21 Jahren wurden retrospektiv 44 Patienten mit einer hämophilien Gerinnungsstörung (Hämophlie A, B, Von-Willebrand-Syndrom und Faktor VII-Mangel), die eine operative Frakturbehandlung erhielten im Rahmen einer Matched-Pairs-Analyse mit gerinnungsphysiologisch gesunden Patienten verglichen. Beide Patientengruppen wurden hinsichtlich der Dauer der Operationen, der Wunddrainageliegezeit, des Transfusionsbedarfs, der stationären Behandlungsdauer und der Komplikationen ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Hinsichtlich der Operationszeit, des Transfusionsbedarfs, der Komplikationen und der Anzahl an Revisionen fand sich kein Unterschied zwischen Patienten mit und ohne Hämophilie. Die Krankenhausaufenthaltsdauer und Wunddrainageliegezeit war bei den Patienten mit einer hämophilien Gerinnungsstörung im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verlängert.

In dieser Studie fanden sich wider Erwarten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Operationszeit, der Komplikationen und der Anzahl an Revisionen unfallchirurgischer Patienten mit der Begleiterkrankung Hämophilie im Vergleich zu Patienten ohne Hämophilie. Die längere Krankenhausaufenthaltsdauer ist begründet durch die Notwendigkeit der perioperativen, intravenösen Applikation der Gerinnungsfaktoren, die längere Wunddrainageliegezeit diente der Hämatomprophylaxe.

Bei guter interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Hämostasiologie, Innerer Medizin, Anästhesie und Unfallchirurgie ist das perioperative Risikoprofil unfallverletzer Patienten mit einer Hämophilie vergleichbar mit dem von gerinnungsphysiologisch gesunden Patienten.