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Fragestellung: Korrekturosteotomien bei Hallux valgus Deformitäten sind häufig durchgeführte Operationen, die mit einer hohen Patientenzufriedenheit einhergehen. Neben der Überkorrektur sind bakterielle Infektionen gefürchtete Komplikationen. Die Arthrodese des Metatarsophalangealgelenkes dient hierbei als Rückzugsoperation zur Infektsanierung. Entsteht nach operativer Versorgung eine Infektspeudarthrose ist die operative Behandlung oft langwierig und schwierig. Eine Verlängerung der Großzehe durch Interposition eines Beckenkammspanes ist bei floridem Infekt nicht möglich, so dass nicht selten eine hochgradige Verkürzung entsteht oder ein ablatives Verfahren zur Anwendung kommt.

Methodik: Bei 2 Patienten entwickelte sich nach einer Korrekturosteotomie einer Hallux valgus Fehlstellung ein tiefer Wundinfekt mit konsekutiver Osteitis des Mittelfußknochens. Nach mehrfachen erfolglosen Revisionsoperationen persistierte eine Infektpseudarthrose mit Fistelbildung und einer belastungsabhängigen Schmerzsymptomatik. Nach Aufnahme in unsere Klinik erfolgte zur Infektsanierung die Pseudarthrosenresektion mit partieller Entfernung des osteitisch veränderten Mittelfußknochens und Implantation eines Medikamenten-augmentierten Spacers unter Distraktion. Die Patienten wurde post-operativ mittels Verbandsschuh voll belastet. Unter resistensgerechter Antibiose konnten die Infekte saniert werden. Im Verlauf erfolgte die Verlängerungsarthrodese mit einem Beckenkammspaninterponat (Abbildung 1 [Abb. 1]). Es zeigte sich nach 3 Monaten bei beiden Patienten eine vollständige knöcherne Konsolidierung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Infektpseudarthrosen sind gefürchtete Komplikationen nach Arthrodesen im Vorfußbereich. Besonders im Bereich des ersten Strahles ist die Implantation eines Beckenkammspanes zur Verlängerung häufig notwendig um den Abrollvorgang zu optimieren. Die primäre Spanimplantation ist bei floriden Infekt jedoch nicht indiziert. Die Spacerimplantation unter Distraktion dient zur Infektsanierung und Vorbereitung einer zweizeitigen Arthrodese. Diese kann mit einem Beckenkammspaninterponat durchgeführt werden und verhindert so eine hochgradige Verkürzung oder ein ablatives Verfahren.