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Steigerung der körperlichen Aktivität nach Knie TEP: Tatsache oder Wunschdenken?
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Eine Verbesserung der köperlichen Aktivität ist ein wesentliches Ziel nach Knieendoprothese. Die Erfüllung dieser Erwartung beeinflusst die Zufriedenheit nach Knie TEP. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die körperliche Aktivität vor und nach Knie TEP mit Hilfe eines Akzelerometers über einen Zeitraum von 3-5 Tagen zu erheben. Des Weiteren sollte untersucht werden, welche patientenspezifischen Parameter diese beeinflussen.
Methodik: Patienten mit Indikation zur Knie TEP wurden prospektiv erfasst. Aktivitätsmessungen erfolgten bei 97 Patienten mit einer Knie TEP prä- und postoperativ sowie bei 39 freiwilligen Probanden. Ein Akzelerometer (activPAL) wurde am Bein der Patienten und Probanden für mindestens 3 Tage befestigt. Dabei wurden Schrittzahl und Geschwindigkeit sowie die Dauer von verschiedenen Aktivitäten (Liegen, Sitzen/Stehen, Gehen) erfasst.
Ergebnisse: Die mittlere Schrittzahl pro Tag steigerte sich von 5277 (SD 2999) auf 6473 (SD 3654). Dies entspricht einer mittleren Anzahl von 1,93 Mio Schritte pro Jahr präoperativ und 2,36 Mio 1 Jahr postoperativ. Dies ist deutlich geringer als bei gesunden Probanden der gleichen Altersgruppe (4,88 Mio Schritte pro Jahr).
Die mittlere Aktivitätsverteilung änderte sich nach Knie TEP kaum. Die Patienten verbrachten eine mittlere Zeit von 12,2h/Tag in liegender Position, 10,8h/Tag präoperativ und 10,3h/Tag postoperativ im Sitzen/Stehen und 1,4h/Tag präoperativ und 1,5h/Tag postoperativ beim Gehen. Demgegenüber verbringen gesunde Probanden 11,2h/Tag liegend, 10,1h/Tag sitzend/stehend und 2,7h/Tag gehend.
Mit einer geringeren Aktivität verbunden waren: Frauen (p=0,012), BMI > 30 (p=0,031) sowie Patienten mit mehr Komorbiditäten (ASA ½ vs ¾, p=0,01). Alter und Implantattyp hatten keinen Einfluss auf die Aktivität.
Schlussfolgerung: Diese Untersuchung zeigt einen moderaten Anstieg der objektiv gemessenen Aktivität nach Knie TEP um 22,7% bezogen auf die mittlere Schrittzahl. Sie erreichen jedoch nicht die Aktivität gesunder Probanden gleichen Alters. Weibliches Geschlecht, Adipositas und Komorbiditäten bedingen eine geringere Aktivität.