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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Klinische Relevanz von Keimnachweisen bei Replantationen im Rahmen von zweizeitigen Endoprothesenwechseln

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dino G. Schulz - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Ralf Dieckmann - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Georg Gosheger - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Tom Schmidt-Bräkling - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Yannik Hanusrichter - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tunororthopädie, Münster, Germany
  • Steffen Höll - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO21-843

doi: 10.3205/14dkou722, urn:nbn:de:0183-14dkou7220

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Schulz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Diagnostik und Therapie von periprothetischen Infektionen stellt immer noch eine grosse Herausforderung dar. Hierbei spielt der zweizeitige Endoprothesenwechsel in der Therapie ein wichtige Rolle.

Trotz verbesserer Infektpersistenzdiagnostik werden im Rahmen von TEP-Replantationen oftmals Keime nachgewiesen, die sich der präoperativen Diagnostik entziehen.

In dieser retrospektiven Analyse sollte der Einfluss eines intraoperativen Keimnachweises bei der Replantation einer Endoprothese beim zweizeitigen Wechsel auf die Revisionsrate mit Wechsel oder erneuter Explantation des betroffenen Gelenkes untersucht werden.

Methodik: In dieser retrospektiven Analyse wurden alle Patienten eingeschlossen, die in den Jahren 2008-2010 eine Replantation einer Hüft- oder Knieprothese in unserer Klinik erhalten haben.

Insgesamt waren dies 97 Patienten mit einem durchnittlichen Follow Up von 40,7 Monaten.

Es wurde untersucht, ob im Rahmen der Platzhalterexplantation und Replantation der Endoprothese ein intraoperativer Keimnachweis geführt wurde und ob dieses einen Einfluss auf die Revisionsrate des betroffenen Gelenkes in der Folge hatte. Eine Revision wurde definiert als Eingriff der einen erneuten Wechsel des Implantats ein- oder zweizeitig erforderlich machte.

Ergebnisse: Es wurden bei insgesamt 21 von 97 Patienten im Rahmen der Replantation Keime nachgewiesen, die präoperativ nicht durch Serumanalytik und Punktionsdiagnostik detektiert werden konnten. 7 von diesen Patienten wurden bereits revidiert.

Bei 76 von 97 Patienten wurden keine Keime bei der Replantationsoperation gefunden, trotzdem mussten auch in dieser Gruppe bereits 16 Patienten erneut am Gelenk operiert werden.

Das Verhältnis der Revisionsrate der Gruppe mit Keimnachweis zur Gruppe ohne Keimnachweis bei Replantation beträgt 33% zu 13%, die zweiseitige Signifikanz beträgt 0,257.

Schlussfolgerung: Ein intraoperativer Keimnachweis bei TEP Replantationen hat keinen Einfluss auf die Revisionsrate des betroffenen Gelenkes.