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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Intra-abdominelle und retroperitoneale Metastasen bei 613 Patienten und Patientinnen mit Weichteilsarkom – eine 2-Zentren-Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Angelika Schaffler - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • Dimosthenis Andreou - Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Germany
  • Per-Ulf Tunn - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany
  • Joanna Szkandera - Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Onkologie, Graz, Austria
  • Werner Maurer-Ertl - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • Andreas Leithner - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Orthopädie und, Orthopädische Chirurgie, Graz, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO18-1190

doi: 10.3205/14dkou687, urn:nbn:de:0183-14dkou6870

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Schaffler et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Intra-abdominelle und retroperitoneale Metastasen sind bei Patienten und Patientinnen mit Weichteilsarkomen relativ selten. Das Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz solcher Metastasen und die häufigste Histologie zu erfassen sowie die ideale diagnostische Methode zu definieren.

Methodik: 613 Patienten mit extra-abdominellen Weichteilsarkom wurden zwischen 2000 und 2009 mit kurativen Ansatz behandelt. Retrospektiv wurden die Daten analysiert. Die mittlere Nachsorgezeit betrug für alle Patienten 58 Monate (3-148 Monate), für überlebende Patienten, die keine Metastasen entwickelten lag sie bei 70 Monaten (24-148 Monaten).

Zum Vergleich voneinander unabhängiger Faktoren wurde der exakte Test nach Fisher verwendet.Zur nicht parametrischen Analyse diente der Mann-Withney U Test, weiters wurde die Überlebenskurve mit der Kaplan-Meier-Methode berechnet und mittels Log-rank-Test verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 31 (5,1%) der 613 Patienten entwickelten intra-abdominelle bzw. retroperitoneale Metastasen nach einer mittleren Nachsorgezeit von 18 Monaten (1 -100 Monate). 12,8% aller Patienten mit myxoiden Liposarkom entwickelten intra-abdominelle oder retroperitoneale Metastasen, es zeigte sich im Vergleich zu 4,4% der Patienten mit anderen Histologien ein statistisch signifikanter Unterschied (p=0,025). Es ergab sich kein signifikanter Unterschied in der mittleren Tumorgröße zwischen Patienten, die keine oder eine intra-abdominelle bzw. retroperitoneale Metastase entwickelt haben (9,8 vs. 8,9 cm; p=0,124). Die Metastasen wurden bei 26 Patienten in Routineuntersuchungen entdeckt und nur bei 3 Patienten nach spezifischen Symptomen (z.B. abdomineller Schmerz). Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied im post-metastatischen Überleben zwischen Patienten mit intra-abdomineller bzw. retroperitonealen Metastasen oder jenen mit einer anderen Lokalisation (25% vs. 34% bei 5 Jahren; p=0,297).

Das myxoide Liposarkom hat im Vergleich zu anderen Histologien, ein größeres Risiko intra-abdominelle bzw. retroperitoneale Metastasen zu entwickeln. Da solche Metastasen meist in Routineuntersuchungen (Ultraschall oder CT), noch vor spezifischen Symptomen, erkannt werden, sollte routinemäßig eine abdominelle Bildgebung bei Patienten mit myxoiden Liposarkom, im Zuge der Nachsorge erfolgen.