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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Lungenersatzverfahren: Einsatz der Extrakorporalen Membranoxygenierung, iLA und der Hochfrequenzbeatmung bei Patienten mit Rückenmarksläsionen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Lotzien - Bergmannsheil Bochum, Bochum, Germany
  • Mirko Aach - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Abteilung für Neurotraumatologie und Rückenmarkverletzte, Bochum, Germany
  • Dirk Buchwald - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Abteilung für Herz und Thoraxchirurgie, Bochum, Germany
  • J. Strauch - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Abteilung für Herz und Thoraxchirurgie, Bochum, Germany
  • Thomas A. Schildhauer - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie, Bochum, Germany
  • Justyna Swol - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO18-526

doi: 10.3205/14dkou681, urn:nbn:de:0183-14dkou6810

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Lotzien et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Rückenmarksläsionen können weitreichende Folgen für die Lungenfunktion haben. Wir präsentieren unsere Behandlungsergebnisse von 10 Rückenmarksverletzten ARDS Patienten die mittels Lungenersatzverfahren behandelt wurden. Dabei sind die veno-venöse Extrakoroporale Membranoxygenierung (vvECMO), Hochfrequenzbeatmung und ein interventionelles pumploses Verfahren (iLA) sowohl bei Para- als auch bei Tetraplegischen Patienten zur Anwendung gekommen

Methodik: In einem Zeitraum von 2008 bis 2013 konnten 5 Tetra- und 5 Paraplegische Patienten im Alter zwischen 18 und 66 Jahren in die Untersuchung eingeschlossen werden (8 Männer, 2 Frauen). Alle Patienten erlitten eine akute traumatische Rückenmarksverletzung. Das Outcome wurde anhand der Therapiedauer, dem erfolgreichen Weaning von dem Lungenersatzverahren, die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation bzw. die gesamte Aufenthaltsdauer im Krankenhaus sowie das Überleben bewertet.

Ergebnisse: 2 Patienten wurde mittels iLA behandelt. Die mittlere Laufzeit des Device betrug 7 ±1,4 Tage. 1 Patient konnte erfolgreich geweant werden und verließ nach 127 Tagen das Krankenhaus.1 Patient verstarb auf der Intensivstation.

Beide Patienten die hochfrequenz-beatmet (Hochfrequenz-Oszillations-Ventilation) wurden konnten erfolgreich geweant, verstarben jedoch auf der Intensivstation.

Insgesamt wurden 6 Rückenmarksverletzte Patienten mit ARDS mit veno-venöser ECMO therapiert. In 3 Fällen kahm eine Doppellumen Kanüle (Avalon®) zur Anwendung. Die restlichen 3 Patienten wurden perkutan an der rechten Vena Jugularis und der rechten Vena Femoralis Kanüliert. Der mittlere Zeitraum von Krankenhausaufnahme bis zur Kanülierung betrug 3,5 ±3 ,4Tage. Die mittlere Laufrate des Device betrug 11,7 ±4,2 Tage. 5 der 8 Patienten (83%) konnten erfolgreich dekanüliert werden. Die mittlere Aufenthaltsdauer auf der ICU betrug 29 ±11 Tage. 4 Patienten wurden aus dem Krankenhaus entlassen (50%). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus betrug 56 ±25,7 Tage.

Schlussfolgerung: Rückenmarksverletzte Patienten im ARDS profitieren vom frühzeitigem Einsatz der Lungenersatzverfahren. Unser Therapieregime verfolgte die rasche Reduktion der Sedierung und frühestmögliche Etablierung der Spontanatmung.