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Die perkutane Dilatationstracheotomie auf einer unfallchirurgisch geführten Intensivstation: Eine einfache Standardprozedur?
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die perkutane Dilatationstracheotomie auf einer unfallchirurgisch geführten Intensivstation: Eine einfache Standardprozedur?
Methodik: Von März 2007 bis August 2013 erfolgte die prospektive Dokumentation aller perkutanen Dilatationstracheotomien auf unserer unfallchirurgischen Intensivstation eines überregionalen Traumazentrums. Hierbei wurden patientenindividuelle Faktoren, Dauer des Eingriffs, Lokalisation der Punktion sowie die Komplikationen erfasst. Die Technik der Tracheotomie war stets die Punktionstracheotomie unter bronchoskopischer Kontrolle.
Ergebnisse: 318 Patienten wurden im genannten Zeitraum tracheotomiert. Ein vollständiger Datensatz war von 289 Patienten vorhanden, welche folgend in die Studie eingeschlossen wurden. Das Durchschnittsalter betrug 49±21 Jahre. Der Eingriff erfolgte 5x als Notfalleingriff, die restlichen 284 Patienten wurden elektiv tracheotomiert. Die Punktion der Trachea erfolgte 238x im zweiten Trachealraum, 24x im ersten Trachealraum und 21x im dritten Trachealraum. Sechsmal gelang keine Identifikation der genauen Punktionsstelle. 63% der Eingriffe gelangen komplikationslos. Blutungen unterschiedlichen Ausmaßes traten in 26% der Fälle auf. 18x kam es zur Fraktur einer Trachealspange. Weitere Komplikationen umfassten u.a. die Dislokation des Führungsdrahtes, SpO2-Abfall, Blutdruckabfall, Hirndruckanstieg, Herzrhythmusstörungen sowie Materialfehler. Keine der genannten Komplikationen führten zum Abbruch der Prozedur oder hinterließen negative Folgen für den Patienten.
Schlussfolgerung: Die perkutane Dilatationstracheotomie stellt eine Standard-Prozedur bei Langzeitbeatmeten Patienten dar. Wir konnten zeigen, dass 27% der Eingriffe mit einer Komplikation einhergehen. Daher sollte die genannte Prozedur keinesfalls unterschätzt werden.