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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Das Foramen intervertebrale und der Spinalkanal als dynamische Struktur, demonstriert am Upright-MRT

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David Kubosch - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Department Orthopädie und Traumatologie, Freiburg, Germany
  • Marco Vicari - Esaote, Genua, Italy, Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Department für Radiologie, Freiburg, Germany
  • Peter Strohm - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Freiburg, Germany
  • Norbert P. Südkamp - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Freiburg, Germany
  • Stefan M. Knöller - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Freiburg, Germany
  • Kaywan Izadpanah - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Freiburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO17-872

doi: 10.3205/14dkou667, urn:nbn:de:0183-14dkou6670

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Kubosch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Standardbildgebung zur Diagnostik von Wirbelsäulenerkrankungen ist neben einer nativ-radiologischen Aufnahme eines Wirbelsäulenabschnitts die Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Ein Nachteil dieser war bisher, dass diese Aufnahmen statische Bilder in einer liegenden Position generierten und somit nicht das Vollbild einer bestehenden Pathologie der Wirbelsäule abbilden können. Die Möglichkeiten, welche dynamische MRT-Untersuchungen bieten, schließt eben diese diagnostische Lücke. Daten bezüglich der sich unter Belastung verändernden Anatomie der Wirbelsäule sind jedoch rar.

Die vorliegende Arbeit gilt daher der Evaluation des Durchmessers eines lumbalen Neuroforamens am Beispiel L4/5 und des Durchmessers des Spinalkanals in drei verschiedenen Körperpositionen.

Methodik: Es wurde bei 15 Probanden mit chronischen Rückenschmerzen eine dynamische MRT-Untersuchung in drei verschiedenen Körperpositionen (0° liegend, 80° aufrecht, 80° aufrecht + Hyperlordose) durchgeführt.

Die in den verschiedenen Positionen generierten Bilder wurden folgend hinsichtlich des Durchmessers des Neuroforamens und des Durchmessers des Spinalkanals auf Höhe L5/S1 ausgewertet. Es wurde eine MRT-Untersuchungen wurde eine sagittale 2D FSE-T2 Sequenz (TR=3.350 ms, TE=120 ms, FOV=310*310 mm2, M = 224*208, TH=4 mm, TA=5'28'') und eine sagittale 3D HYCE (balanced steady state sequence, TR=10 ms, TE=5 ms, FOV=290*290*100 mm3, M=232*206*28, TA=5'29'' durchgeführt.

Patienten mit traumatischen Verletzungen der Wirbelsäule, stattgehabten Operationen oder tumorösen Veränderungen wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere Durchmessers des Neuroforamens L5/S1 in 0°-Position betrug rechts 8,4 mm und links 8,8 mm, in der 80°-Position betrug er rechts 7,3 mm und links 7,2 mm und in der 80°-Position mit Hyperlordose rechts 6,6 mm und links 6,7 mm.

Die mittlere Fläche des Neuroforamens L5/S1 betrug in 0°-Position rechts 103,5 mm2 und links 105,0 mm2, in der 80°-Position rechts 92,5 mm2 und links 94,8 mm2 und in der 80°-Position mit Hyperlordose 81,9 mm2 rechts und 90,2 mm2 rechts.

Das mittlere Volumens des Spinalkanals auf der Höhe L5/S1 betrug in der 0°-Position 97.689 mm3, in 80°-Position 10.646 mm3 und in der 80°-Position mit Hyperlordose 9.414 mm3.

Pathologien der Wirbelsäule und deren beteiligten Strukturen unterliegen bei Belastung dynamischen Prozessen. Diese können mittels dynamischer Positionierung im MRT dargestellt werden. Der Umfang der Veränderungen sind von klinischer Bedeutung und können wichtige Informationen für den behandelnden Arzt bieten, welche mit alternativen Methoden nicht zu feststellebar sind. Aus unserer Sicht ist das Upright-MRT in diesem Punkt der herkömmlichen Magnetresonanztomographie deutlich überlegen.