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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Die Therapie der Humerusschaft Pseudarthrose – eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Charlotte Schmelzeisen - Städtisches Klinikum, Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie, Karlsruhe, Germany
  • Christof A. Müller - Städtisches Klinikum, Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie, Karlsruhe, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO14-996

doi: 10.3205/14dkou626, urn:nbn:de:0183-14dkou6263

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Schmelzeisen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Humerusschaft ist einer der am schnellsten und besten heilende Röhrenknochen des menschlichen Körpers, daher ist eine konservative Behandlung gut möglich. Bei der konservativen Behandlung beträgt die Pseudarthrosenrate 2-3%, dem gegenüber steht das Auftreten nach operativer Behandlung von 6-16%. Dies war Grund für uns unsere Ergebnisse einmal kritisch zu betrachten.

Methodik: Im Zeitraum von 2001 bis 2011 wurden in unserer Klinik 31 Patienten mit einer Humerusschaft Pseudarthrose (HPSA) behandelt. Diese wurden im Rahmen einer retrospektiven Studie analysiert und nachuntersucht.

Das Gesamtkollektiv beinhaltete 10 Männer und 21 Frauen im Alter von 32 - 96 Jahren (Median 61,5) Die Auswertung erfolgte primär mittels postoperativem Röntgenbild sowie der klinischen und radiologischen Untersuchung nach einem halben Jahr.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Wahl des operativen Verfahrens richtete sich nach der Art der Pseudarthrose (PSA) sowie der primären Versorgung.

In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um hypertrophe Pseudarthrosen (20/31). Desweiteren neun atrophe und zwei Infekt Pseudarthrosen.

Bei 15 Patienten war die primäre Versorgung mittels Marknagelung erfolgt, sie wurden nach Auftreten der PSA mittels Plattenosteosynthese und Spongiosaplastik revidiert. Die klinische Nachuntersuchung bei fünf der Patienten ergab einen Constant Score (CS) von 19 (Median)

Von den insgesamt neun Patienten die ursprünglich mit Plattenosteosynthese versorgt wurden erhielt ein Patient eine Marknagelung. In der Nachuntersuchung wies dieser einen Constant Score von 63 auf.

Für die klinische Nachuntersuchung standen 12 Patienten des ursprünglichen Kollektivs zur Verfügung. Zehn der Patienten waren verstorben, von neun erhielten wir keine Rückmeldung. In der Untersuchung wurde der Constant Score sowie die Beweglichkeit nach der Neutral Null Methode bestimmt.Von den übrigen 8 Patienten, die erneut eine Plattenosteosynthese und Spongiosaplastik erhielten, ergab der Median des CS 75.

Von den konservativ behandelten Patienten waren vier mittels Plattenosteosynthese behandelt worden. Der Patient bei dem eine Nachuntersuchung möglich war zeigte einen Constant Score von 65. Der Einzige der mittels Marknagelung versorgt wurde konnte nach Ableben nicht nachuntersucht werden.

In den vergangen Jahren vollzog sich ein Wandel von der Platten- zur Marknagelosteosynthese bei der Therapie von Humerusschaftfrakturen, allerdings kommt es hier ebenfalls zur Entstehung von Pseudarthrosen. Zur optimalen Revision sollte das primäre Verfahren kritisch betrachtet werden und ggf. ein Verfahrenswechsel durchgeführt werden.

In der Mehrzahl der Fälle haben wir mit einer Plattenosteosynthese und Spongiosaplastik revidiert. In unserer Nachuntersuchung konnten wir gute Ausheilungsergebnisse feststellen,

somit ist dieses Verfahren bei uns Standard zur Therapie der HSPA nach Marknagelung.