Artikel
Genauigkeit der 3D C-Arm navigierten Glenosphären-Implantation bei inverser Schulterprothese
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die inverse Schulterendoprothese stellt bei Defektarthropathie, rheumatoider Arthritis, Tumoren, Frakturen und Pseudarthrosen des proximalen Humerus sowie als Rückzugsmöglichkeit nach anatomischer Schulter-TEP ein etabliertes Verfahren dar.
Die publizierten Langzeitergebnisse werden unter anderem durch eine stabile knöcherne Verankerung und die korrekte Positionierung der glenoidalen Komponente beeinflusst. Ziel dieser Studie war die Analyse der Präzision der Glenosphären-Implantation bei kombinierter 3D-C-Arm-Navigation im Vergleich zur konventionellen Freihandtechnik.
Methodik: An humanen Kadavern wurden 27 Implantationen der glenoidalen Komponente (Anatomical Shoulder Inverse/ Reverse , Zimmer, Freiburg, Germany) von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt. In 12 Fällen erfolgte eine konventionelle Implantation in Standardtechnik unter Durchleuchtungskontrolle . In 15 Fällen wurde eine 3D C-Arm (Ziehm Vario FD 3D, Ziehm Imaging GmbH, Nürnberg) navigierte Positionierung (VectorVision, Brainlab, Feldkirchen) durchgeführt. Als Vorgaben wurde eine Position des Kirschnerdrahtes für die Ausrichtung der glenoidalen Komponente mit einer Distanz von 12 mm vom kaudalen Glenoidrand, eine Inklination von 10 Grad sowie eine zentrale Lage in der axialen Schulterblattachse gewählt. Der glenoidale Insertionspunkt sowie die Position des Kirschnerdrahts wurden in der axialen und der sagittalen Ebene nach erneutem 3D Scan mittels eines DICOM-Viewers gemessen (OSIRIX DICOM VIEWER). Für die statistische Analyse wurde das Signifikanzniveau auf 0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Die gemessene Distanz vom kaudalen Glenoid betrug 14,1 ±3,4 mm für das konventionelle und 15,1 ±3,4 mm für das navigierte Verfahren (p = 0,19). Die inferiore Inklination konnte ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Verfahren (konventionell 7,4 ±5,2°, navigiert 7,7 ±4,9°, p = 0,63) aufzeigen. Die Glenoidausrichtung in der axialen Ebene war mit einer mittleren Abweichung von 1,6 ±4,5° für das navigierte Verfahren signifikant präziser als die konventionelle Operationstechnik mit 11,5 ±6,5°(p = 0,004).
Schlussfolgerung: Die Genauigkeit der Positionierung der Glenosphäre kann in axialer Skapulaebene mittels 3D C-Arm Navigation signifikant verbessert werden. Aufgrund der für die Implantation zugangsbedingt nahezu vollständigen Exposition des Glenoids konnten durch das Navigationssystem im Vergleich zu konventionellen Messmethoden keine weiteren Informationen bezüglich der Positionierung in inferiorer Richtung und der Distanz zum kaudalen Glenoidrand gewonnen werden. Weitere Studien sind erforderlich, um diese experimentellen Erkenntnisse unter klinischen Gegebenheiten zu bestätigen.