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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Kinematik nach medialem unikondylärem Gelenkersatz in vitro

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas J. Heyse - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Bilal El-Zayat - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Ronny De Corte - Smith & Nephew, Zaventem, Belgium
  • Yan Chevalier - Ludwig-Maximilians-Universität München, Labor für Biomechanik und Experimentelle Orthopädie, München, Germany
  • Lennart Scheys - Department of Orthopedics, Katholieke Universiteit Leuven, University Hospital Pellenberg, Pellenberg, Belgium
  • Bernardo Innocenti - BEAMS Department, Université Libre de Bruxelles, Brüssel, Belgium
  • Susanne Fuchs-Winkelmann - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Luc Labey - KU Leuven, Faculty of Engineering Technology, Biomechanics Section, Heverlee, Belgium

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR19-452

doi: 10.3205/14dkou542, urn:nbn:de:0183-14dkou5421

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Heyse et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Es wird davon ausgegangen, dass die unikondyläre Knieendoprothetik (UKA) die Kinematik des natürlichen Knies weitgehend erhält. Klinische Studien konnten funktionelle Vorteile für UKA zeigen. Es gibt jedoch nur wenig biomechanische Daten, um dieses zu belegen. Zweck dieser Studie war es zu untersuchen, inwieweit sich die natürliche Kniekinematik in vitro nach UKA verändert.

Methodik: Sechs Leichenknie wurden präpariert und im dynamischen Kniegelenkskinemator mit sechs Freiheitsgraden untersucht. Drei Bewegungsmuster wurden unter Simulation der Zugkräfte der Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings und Quadrizeps) vor und nach medialem UKA durchgeführt: passive Flexion-Extension, Extension in der offenen Kette und tiefe Hocke. Infrarotkameras erfassten kontinuierlich die Bahnen der starr an Femur, Tibia und Patella befestigten Marker. Eine zuvor durchgeführte Computertomographie erlaubte die Einordnung der Trajektorien in ein Koordinatensystem und die Berechnung der Kinematik.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die native Knie-Kinematik blieb nach UKA weitgehend erhalten. Insbesondere im unbelasteten Knie und der Extension in der offenen Kette entsprach das femorale Rollback nach UKA dem des nativen Kniegelenks. In der belasteten, tiefen Hocke, befand sich der mediale Femurkondylus nach UKA weiter posterior und kranial. In Flexion stellte sich zudem eine geringere tibiale Innenrotation ein. Die Tibia befand sich nach UKA während aller Bewegungsmuster in relativem Valgus.

Da der komplette Bandapparat sowie die laterale und patellofemorale Anatomie nach UKA erhalten sind, ähnelt die Kinematik bei unbelasteten Tests deutlich der nativen Kinematik. Abweichungen treten erst in der belasteten Situation der tiefen Hocke zu Tage. Die Kinematik nach UKA ähnelt dann der von nativen Knien mit einem Meniskusschaden.