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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Protektiver Effekt von Finasterid nach induzierter Trauma-Hämorrhagie im Mausmodell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christian Zeckey - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Shabnam Safi - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Yenny Angela - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Philipp Mommsen - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Claudia Neunaber - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR11-666

doi: 10.3205/14dkou469, urn:nbn:de:0183-14dkou4697

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Zeckey et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Studien konnten den negativen Effekt männlicher Geschlechtshormone wie des Testosterons und mehr noch des Dihydrotestosterons (DHT) auf die posttraumatische Immunantwort nach Trauma-Hämorrhagie (TH) im Mausmodell zeigen. DHT wird durch das Enzym 5a-Reduktase aus Testosteron synthetisiert. Ein verbessertes Outcome konnte nach experimenteller TH und präventiver Vorbehandlung mit dem 5a-Reduktase Inhibitor Finasterid gezeigt werden. Die vorliegende Studie untersucht die Wirkung von Finasterid auf die posttraumatische Immunantwort in einem kombinierten TH-Modell bei therapeutischer Applikation nach der TH.

Methodik: Männliche C57BL/6N-Mäuse (n=10/Gruppe) wurden einer induzierten TH (druckkontrolliert, 35mmHg, 60 Minuten) mit einer folgenden Volumensubstitution unterzogen. Finasterid oder Vehikel wurden nach der Volumensubstitution direkt nach der TH appliziert. Die Sham-Tiere wurden nur einer Katheter-Anlage in beide Femoralarterien unterzogen.

Pro-Inflammatorische Plasma-Cytokine (MIP-1a, MIP-1b, TNF-a, MCP-1, IL-6), die Sekretionskapazität von Alveolarmakrophagen (AM) und Kupffer-Zellen (KC) sowie die Konzentration systemischen Estradiols und Dihydrotestosterons wurden 4h und 24h nach TH analysiert. Die Expression von pro-inflammatorischen Mediatoren im Lungengewebe wurde mittels PCR evaluiert, die hepatische Leukozyteninfiltration wurde durch immunhistochemische Färbung analysiert.

Ergebnisse: Ergebnisse: Finasterid führte zu einer reduzierten pulmonalen posttraumatischen Immunantwort mit verminderter Sekretion der pro-inflammatorischen Mediatoren durch AM, reduzierten hepatischen Gewebekonzentrationen dieser Parameter sowie einer verminderten Leukozyteninfiltration. Die Reduktion der pro-inflammatorischen Antwort wurde von einer reduzierten systemischen DHT-Konzentration begleitet.

Schlussfolgerung: Finasterid vermittelt protektive Effekte nicht nur bei präventiver, sondern auch bei therapeutischer Applikation. Finasterid könnte daher ein potentielles Therapeutikum bei Hochrisikopatienten nach schwerem Trauma sein.