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Protektiver Effekt von Finasterid nach induzierter Trauma-Hämorrhagie im Mausmodell
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Studien konnten den negativen Effekt männlicher Geschlechtshormone wie des Testosterons und mehr noch des Dihydrotestosterons (DHT) auf die posttraumatische Immunantwort nach Trauma-Hämorrhagie (TH) im Mausmodell zeigen. DHT wird durch das Enzym 5a-Reduktase aus Testosteron synthetisiert. Ein verbessertes Outcome konnte nach experimenteller TH und präventiver Vorbehandlung mit dem 5a-Reduktase Inhibitor Finasterid gezeigt werden. Die vorliegende Studie untersucht die Wirkung von Finasterid auf die posttraumatische Immunantwort in einem kombinierten TH-Modell bei therapeutischer Applikation nach der TH.
Methodik: Männliche C57BL/6N-Mäuse (n=10/Gruppe) wurden einer induzierten TH (druckkontrolliert, 35mmHg, 60 Minuten) mit einer folgenden Volumensubstitution unterzogen. Finasterid oder Vehikel wurden nach der Volumensubstitution direkt nach der TH appliziert. Die Sham-Tiere wurden nur einer Katheter-Anlage in beide Femoralarterien unterzogen.
Pro-Inflammatorische Plasma-Cytokine (MIP-1a, MIP-1b, TNF-a, MCP-1, IL-6), die Sekretionskapazität von Alveolarmakrophagen (AM) und Kupffer-Zellen (KC) sowie die Konzentration systemischen Estradiols und Dihydrotestosterons wurden 4h und 24h nach TH analysiert. Die Expression von pro-inflammatorischen Mediatoren im Lungengewebe wurde mittels PCR evaluiert, die hepatische Leukozyteninfiltration wurde durch immunhistochemische Färbung analysiert.
Ergebnisse: Ergebnisse: Finasterid führte zu einer reduzierten pulmonalen posttraumatischen Immunantwort mit verminderter Sekretion der pro-inflammatorischen Mediatoren durch AM, reduzierten hepatischen Gewebekonzentrationen dieser Parameter sowie einer verminderten Leukozyteninfiltration. Die Reduktion der pro-inflammatorischen Antwort wurde von einer reduzierten systemischen DHT-Konzentration begleitet.
Schlussfolgerung: Finasterid vermittelt protektive Effekte nicht nur bei präventiver, sondern auch bei therapeutischer Applikation. Finasterid könnte daher ein potentielles Therapeutikum bei Hochrisikopatienten nach schwerem Trauma sein.