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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Christoph life: Simulatortraining für die Luftrettung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christian Schröter - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Maximilian Petri - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Macke - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Volker Hubrich - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Philipp Mommsen - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Zeckey - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI56-530

doi: 10.3205/14dkou401, urn:nbn:de:0183-14dkou4011

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Schröter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Rettungshubschrauber sind bei der Versorgung schwer Verletzter und Erkrankter in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Immer wichtiger wird dabei die spezialisierte Ausbildung der gesamten Crew. Denn die Schwere der Fälle, die Besonderheiten im Hubschrauber und der Zeitdruck schaffen extrem angespannte Situationen. Die exakte Abstimmung der Beteiligten untereinander ist ein kritischer Faktor, der wesentlich zu einer optimalen Versorgungsstrategie beiträgt.

75% aller Unfälle in der Luftfahrt gehen auf menschliche Fehler zurück. Simulationstrainings sind daher in der Luftfahrt ein fester Bestandteil der Ausbildung und werden zunehmend auch in anderen Berufsgruppen eingesetzt. Patientensimulatoren sind ein hilfreiches Hilfsmittel beim medizinischen Training und können helfen medizinische Zwischenfälle aufgrund von menschlichen Fehlern zu reduzieren.

Christoph Life wurde als originalgetreuer und beweglicher Hubschrauber-Simulator zur optimalen Vorbereitung auf den Ernstfall geschaffen. Trainiert wird unter praxisnahen Bedingungen in einer originalgetreu ausgebauten Hubschauberzelle und an einer Patientensimulationspuppe, integriert in realistischen, videoüberwachten Einsatzstellen wie Wohnhaus, Baustellen, und Verkehrsunfall-Szenarien auf 500qm. Zum Feedback jedes einzelnen Teilnehmers erfolgt eine Videoaufzeichung und parallele Vitalparameterdokumentation. Bislang existiert kein vergleichbares Trainingstool für die Luftrettung.

Daher stellte sich die Fragestellung in wieweit das Training Realitätsnähe und Relevanz für den täglichen Luftrettungseinsatz darstellt.

Methodik: Im Rahmen des letzten Simulationstrainings erfolgte eine Evaluation der Realitätsnähe, der Einsatzrelevanz und der Teilnehmerzufriedenheit anhand einer Fragebogenerhebung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt 15 Teilnehmer nahmen an dem Simulationstraining teil. Davon waren 14 Männer und eine Frau, und 8 Notärzte und 7 Rettungsassistenten. Sechs Teilnehmer hatten keine und Neun mindestens eine Erfahrung mit Simulationstrainings. Von den Notärzten waren je drei Unfallchirurgen, Anästhesisten und ein Internist. 64% berichteten vorher in kritischen Situationen auf bewusste Kommunikation geachtet zu haben und 100% in Zukunft darauf zu achten. 9 Teilnehmer fanden die Szenarien als sehr realistisch, sechs als realistisch. Alle Teilnehmer empfehlen Rettungshubschrauberbesatzungen dieses Simulator-gestütztes Training zu besuchen und denken durch die Teilnahme Fehler in Zukunft zu vermeiden und die Patientensicherheit zu erhöhen. Die Teilnehmer bewerteten das Simulatortraining mit einer Gesamtdurchschnittsschulnote von 1,25.

Es kann somit davon ausgegangen werden, dass das Ausbildungskonzept Christoph life Realitätsnähe und Einsatzrelevanz aufweist, dass so zu einer deutlichen Zufriedenheit der Teilnehmer führt und diese eine Teilnahme weiterempfehlen. Ein positiver Effekt auf die Behandlung bei künftigen Hubschraubereinsätzen ist hochwahrscheinlich.