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Die intraoperative Kontrolle Patienten-Spezifischer Schnittblöcke mittels Navigation korreliert nicht mit der postoperativen Implantatposition
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die Vorteile patienten-spezifischer-Schnittblöcke (PSI) werden in der Literatur kontrovers diskutiert. Der Vergleich der präoperativen Planung mit der intraoperativen Positionierung der PSI war bereits Gegenstand wissenschaftlicher Analysen und zeigte teilweise deutliche intraoperative Abweichungen.
Ob diese Abweichungen zu einer geringeren Präzision der Implantatposition führen, ist jedoch unbekannt. Es existiert bisher keine Studie, welche die intraoperative PSI Position mit der postoperativen Implantatposition in allen 3 Ebenen vergleicht.
Ziel der vorliegenden Studie ist es die mittels Navigation erfasste intraoperative PSI Position mit der postoperativen Implantatposition im Hinblick auf 1. das koronare Alignment, 2. das sagittale Alignment und 3. die Implantatrotation zu vergleichen.
Methodik: Retrospektives Studiendesign mit 60 Patienten mit primärer Knieendoprothese und Verwendung von PSI (30 MRT-basiert und 30 CT-basiert). Intraoperative Navigation zur Erfassung des koronaren und sagittalen Alignments sowie der Implantatrotation. Vergleich der intraoperativen Navigationsdaten mit dem postoperativen Alignment auf Ganzbeinstandaufnahmen (koronar) sowie seitlichen Röntgenaufnahmen (sagittal) und postoperativen CT-Aufnahmen (Rotation).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die intraoperative femorale PSI Position in der koronaren Ebene zeigte keinen signifikanten Unterschied zur postoperativen Implantatposition (p=0,8). Die intraoperative koronare Position des tibialen PSI wies im Vergleich zur postoperativen Implantatposition eine signifikant höhere Abweichen von der neutralen Achse auf (p=0,03). Bezüglich des tibialen Slope und der Femurrotation wurde für die mittels intraoperativer Navigation evaluierte PSI Position eine signifikante Abweichung von der finalen Implantatpositionierung ermittelt (p<0,0001).
Die navigierte Überprüfung der PSI Position unterscheidet sich signifikant von der postoperativen Implantatposition. Die intraoperative Navigation der PSI-Position kann das postoperative Alignment somit nicht sicher vorhersagen und sollte daher nur mit Vorsicht zur intraoperativen Überprüfung des Alignments eingesetzt werden.