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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Wann zur Operation?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Mischa Eichin - Kantonsspital Winterthur, Departement Chirurgie, Abteilung für Traumatologie, Winterthur, Switzerland
  • Sebastian Stoll - Kantonsspital Winterthur, Departement Chirurgie, Abteilung für Traumatologie, Winterthur, Switzerland
  • Severin Meili - Kantonsspital Winterthur, Departement Chirurgie, Abteilung für Traumatologie, Winterthur, Switzerland
  • Kurt Käch - Kantonsspital Winterthur, Departement Chirurgie, Abteilung für Traumatologie, Winterthur, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI46-1531

doi: 10.3205/14dkou317, urn:nbn:de:0183-14dkou3171

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Eichin et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Versorgung suprakondylärer Frakturen bei Kindern mit gekreuzten Spickdrähten ist eine häufige Operation in der Kindertraumatologie. Doch von welchen spitalinternen Faktoren ist die Qualität der Versorgung abhängig? Wir untersuchen die Fälle der letzten 7 Jahre an unserem Level I Traumazentrum.

Methodik: Sämtliche Fälle wurden retrospektiv aufgearbeitet. Erfasst wurden die OP-Zeit, der OP-Zeitpunkt, die Bildverstärker-Zeit, die OP-Lagerung und die postoperativen Komplikationen. Ausschlusskriterien waren offene Frakturen, offene Repositionen, Alter unter 12 Monaten oder über 15 Jahre, die monokondyläre Versorgung, Gefäss-Nervenverletzungen der betroffenen Extremität, sowie unfallbedingte systemisch-neurologische Verletzungen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Kollektiv umfasste 80 Patienten. Der Mittelwert (MiW) der Operationszeit betrug 44.7 Min., der Median (MeW) 39.5 Min. Der MiW der Röntgenzeit war 3.5Min., der MeW 1.9Min. Die Gruppe der in der Nacht operierten Patienten (NOP, n=47. 20:00-08:00) wies eine längere Operationszeit als die Taggruppe auf (DOP, n=33, 08:00-20:00): 47.5Min. vs. 40.5Min. Die Röntgenzeit war ebenfalls länger (4.1Min NOP vs.2.9Min DOP). In der Untergruppe von 20:00 bis 00:00 waren die Operationszeiten im Mittel und auch im Median kürzer (MiW 38Min., MeW 34Min.) als in der Gruppe von 00:00-08:00 (MiW 40.3Min., MeW 40Min.). Die OP-Zeit wurde durch die Operationslagerung nicht beeinflusst (Rücken- vs. Bauchlage: 44.3Min. vs. 44.6Min.). Die postoperative Komplikationsrate betrug 6.1%, (n=5, 3 Nervenverletzungen, 2 Rotationsfehler). Sämtliche Komplikationen fanden sich in der Nachtgruppe zwischen 20:00 und 08:00. Die Verteilung der Komplikationen ist im Fisher-Exact-Test signifikant (p=0.0093).

Bei der Versorgung suprakondylärer Frakturen bei Kindern erhöhen sich die Operationszeiten und die Röntgenzeiten bei einer nächtlichen Versorgung gegenüber der Versorgung am Tag. Diese Erhöhungen waren in unserem Kollekiv nicht statistisch signifikant. Alle postoperativen Komplikationen fanden sich im Patientengut in der Nachtgruppe. Diese Verteilung hingegen war statistisch signifikant. Die Versorgung der suprakondylären Frakturen hat eine tiefe Komplikationsrate, wir empfehlen aber bei fehlenden zwingenden Indikationen zur zeitnahen Operation (Gefäss-Nervenverletzungen, offene Frakturen) die Versorgung am Tage.