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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Magnetisch verlängerbare Growing Rods (MCGR) in der Behandlung der Early Onset Skoliose

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karsten Ridderbusch - Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Kinderorthopädie, Hamburg, Germany
  • Martin Rupprecht - Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Kinderorthopädie, Hamburg, Germany
  • Philip Kunkel - AKK Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Abteilung Kinderneurochirugie, Hamburg, Germany
  • Christian Hagemann - AKK Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Abteilung Kinderneurochirugie, Hamburg, Germany
  • Ralf Stücker - Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Kinderorthopädie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI45-352

doi: 10.3205/14dkou306, urn:nbn:de:0183-14dkou3065

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Ridderbusch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wachstumsermöglichende Techniken zur Behandlung der progredienten Early Onset Skoliose (EOS) haben sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt. Seit Juni 2011 wird die Technik der magnetisch verlängerbaren Growing Rods in unserer Klinik verwendet. Das Ziel dieser Studie ist über unsere ersten Erfahrungen in der Behandlung der Early Onset Skoliose mit magnetisch verlängerbaren Growing Rods zu berichten.

Methodik: 30 Patienten mit EOS unterschiedlicher Ätiologie wurden mit der MCGR-Technik operiert. Zehn Patienten erfüllten hiervon unsere Einschlusskriterien mit einem Minimum Follow Up (FU) von 16 Monaten und mindestens 4 ambulanten magnetischen Distraktionen. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation war 7,4 Jahre ±1,9 Jahre. Untersucht wurden Primärkorrektur, Folgekorrekturen nach magnetischer Distraktion, Spinal Length T1-T12, T1-S1, intra- und postoperative Komplikationen, sowie Patienten- bzw. Elternzufriedenheit.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das durchschnittliche FU betrug 20,1 ±4,3 Monate. Alle Patienten haben ein Minimum von 4 ambulanten Distraktionen (im Mittel 4.5 ±0,8, 4-6). Die durchschnittliche initiale Krümmung betrug 70° (46°-96°) und verbesserte sich auf 34° (22-48°; p<0.001) nach MCGR-Operation. Der durchschnitts Cobb-Winkel nach letzter Verlängerung betrug 30° (12-56°; p<0.001). Sowohl die Thoraxhöhe T1-T12, als auch die T1-S1-Länge vergrößerte sich signifikant (p<0.001). Die durchschnittliche präoperative thorakale Kyphose verringerte sich von 38 ±23° (32-62°), auf 27 ±13° (9-44°; p=0.3) postoperativ, bzw. auf 28 ±8° (18-38°, p=0.35) zum Zeitpunkt des letzten FU. Bei einem Patient kam es zum Verlußt der Distraktionsstrecke. Hier musste der Stab vollständig ausgetauscht werden. Ein Patient entwickelte eine junktionale Kyphose. Dieses machte eine Revisionsoperation notwendig. Ausnahmslos alle Patienten würden die Operation nochmals durchführen lassen.

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Technik der magnetisch verlängerbaren Growing Rods eine sichere und effektive Non-Fusion Technik zur Behandlung der progredienten EOS ist. Sie vermeidet die repetitiven chirurgischen Verlängerungsoperationen des konventionellen Growing Rods. Der MCGR erreicht hierbei Distraktionsstrecken vergleichbar der konventionellen Technik. Die transkutane Distraktionsmöglichkeit reduziert die Anzahl der operativen Eingriffe und senkt das Risiko möglicher Komplikationen. Durch die Reduzierung der operativen Eingriffe und die Verringerung der stationären Aufenthalte besteht eine deutlich gesteigerte Patientenzufriedenheit und Gesamtkostenreduktion.