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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Arthroskopisch assistierte Mini-open-Operation über den anterioren Hüftzugang zur Behandlung des FAI: Erste Erfahrungen und Ergebnisse einer Multicenter Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marco Ezechieli - MHH Orthoädie im Annastift, Hannover, Germany
  • Federico DeMeo - GIOMI Institute F. Faggiana, Reggio Calabria, Italy
  • Carlomagno Cardenas - ICATME Universidad Dexeus, Barcelona, Spain
  • Pietro Cavalieri - GIOMI Institute F. Faggiana, Reggio Calabria, Italy
  • Henning Windhagen - MHH Orthoädie im Annastift, Hannover, Germany
  • Manuel Ribas - ICATME Universidad Dexeus, Barcelona, Spain

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI44-941

doi: 10.3205/14dkou293, urn:nbn:de:0183-14dkou2933

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Ezechieli et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die chirurgische Behandlung des femoroacetabulären Impigements (FAI) hat sich in den letzten Jahrzehnt aufgrund der zunehmend guten Ergebnissen zum Standard entwickelt. In den Neunzigern Begann die Behandlung über die offene Hüftluxation mit Trochenter-flip Osteotomie nach Ganz. Im Laufe der Jahre entwickelte sich zunehmend die Hüftarthroskopie zur Behandlung des FAI. Aufgrund gewisser Limitierungen dieser Methoden wurde 2002 die arthroskopisch assistierte mini-open Technik (AAMOT) über den anterioren Hüftzugang beschrieben.

Ziel der Studie war es, die Ergebnisse der ersten 72 Fälle der FAI-Behandlung durch AAMOT multizentrisch (Hannover und Reggio Calabria, Italien) zu erheben.

Methodik: Zwei Chirurgen ME und FdM eigneten sich diese Technik bei dem Erstbeschreiber MR an. 72 Patienten wurdendie in AAMOT zwischen 2011 und 2013 operiert wurden eingeschlossen. Gruppe A 56 Patienten (25 Frauen/32 Männer) /durchschnittliches Alter von 36,1 Jahren (14-65) und Gruppe B mit 15 Patienten(9 Frauen/6 Männer)/durchschnittliches Alter von 28,5 Jahren (14-65). Die Durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 15 Monate (6-24), erhoben wurden der WOMAC-Score, HOOS-Score und der UCLA-activity-Score. Erhoben wurden prä- und postoperativ der Impigement-Test, Kompressions-Dekompressions-Test nach Ribas, der alpha-Winkel nach Nötzli (axiale nach Dunn) und der CE-Winkel nach Wiberg (a.p.). OP-Zeit, Blutverlust und Komplikationen wurden ebenfalls ausgewertet. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS, die Signifikanz mit p<0.05 festgelegt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Beide Gruppen A und B zeigten vergleichbare Ergebnisse die OP-Zeit (A: 142,5 Minuten (75-199); B: 134 Minuten (95-175)) und den Blutverlust betreffend (A: 62ml (40-126); B: 68ml (range 45-110)). In beiden Zentren zeigten alle 3 erhobenen Scores significant bessere Ergebnissse zum follow-up Zeitpunkt im Vergleich zu präoperativ (WOMAC score in A: von 64.3 (32-84) auf 91.4 (50-100). B: von 68.1 (48-80) auf 89.4 (range71-100). HOOS-Score in A: von 59.5 (range 38-82) auf 94.4 (range 55-100); B: Von 62.1 (range 49-83) auf 93.8 (range 69-100). UCLA- Score in A: von 5.2 auf 8.1; B: von 5.3 auf 8.4. Auch die erhobenen Winkel zeigten eine signifikante Verbesserung in beiden Gruppen. Präoperativ: 84.3° ± 12.17 (A) und 82.6 ± 11.43 (B), nach Arthroplastik: 50.8 ± 3.67 in A und 52.1 ± 3.24 in B. Der preoperative CE-Winkel änderte sich von 33.6° ± 7.44 (A) und ± 38.43 ± 8.1 (B) auf 30.9 ± 4.1 in A und 34.1 ± 4.24 in B. Es traten 10 Komplikationen auf (9 minor, 1 major)

Die AAMOT ist eine verlässliche und reproduzierbare Technik zur Behandlung des FAI. 70% der beobachteten Komplikationen in beiden Gruppen tauchten jeweils während der ersten 10 Fälle auf, die Gesamtkomplikationsrate ist niedrig. Verglichen mit der offenen Luxation nach Ganz und der Hüft-Arthroskopie ist die Lernkurve steil. Diese ersten Ergebnisse zeigen ein gutes klinisches und radiologisches Outcome, sodass diese Technik zur Behandlung des FAI als Alternative angesehne werden kann.