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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Bestimmung der Mechanorezeptoren im triangulären fibrokartilaginären Komplex der menschlichen Hand

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Susanne Rein - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Manuel Semisch - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Marc Garcia-Elias - Institut Kaplan, Hand and Upper Extremity Surgery, Barcelona, Spain
  • Alex Lluch - Institut Kaplan, Hand and Upper Extremity Surgery, Barcelona, Spain
  • Hans Zwipp - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Elisabet Hagert - Hand & Foot Reconstructive Surgery Center, Stockholm, Sweden

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI42-1321

doi: 10.3205/14dkou279, urn:nbn:de:0183-14dkou2799

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Rein et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es die Verteilung und das Vorkommen der Mechanorezeporentypen im humanen triangulären fibrokartilaginären Komplex (TFCC) mit immunhistochemischen Markern zu untersuchen, um mehr Einblick in die propriozeptiven Funktionen des distalen Radioulnargelenkes (DRUG) zu gewinnen.

Methodik: Der TFCC von elf humanen Kadaverhandgelenken wurde untersucht, bestehend aus der Sehnenscheide der Extensor carpi ulnaris-Sehne (SS-ECU), dem Meniscoid, dem Discus triangularis, den Ligamenta radioulnare volare (VRUL) et dorsale (DRUL) sowie dem Ligamentum (Lig.) ulnolunatum (UL) und dem Lig. ulnotriquetrum (UTq). Die Mechanorezeptoren wurden entsprechend der Klassifikation nach Freemann und Wyke in der Immunhistochemie des neurotrophinen Rezeptors p75, des S-100 Protein und des Protein Gen Produkt 9,5 bestimmt. Blutgefäße wurden mit dem immunhistochemischen Marker smooth muscle actin analysiert. Ruffini-Endigungen, Pacini-Korpuskel, Golgi-ähnliche Endigungen sowie nichtklassifizierbare Korpuskeln wurden in jeweils 5 Schnittebenen pro Präparat als totale Zellzahl pro Schnitt gezählt und anschließend als Anzahl/cm2 auf die Gewebefläche adjustiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Freie Nervenendigungen waren der prädominante Mechanorezeptor und signifikant häufiger als alle anderen Typen der sensorischen Nervenendigungen (jeweils p<0,0001), gefolgt von den nichtklassifizierbaren Korpuskeln, den Ruffini-Endigungen, den Pacini-Korpuskeln und den Golgi-ähnlichen Endigungen. Der Discus triangularis enthielt signifikant weniger freie Nervenendigungen (jeweils p<0,001) und Blutgefäße (jeweils p<0,001) als die SS-ECU, das Meniscoid, das UTq sowie die DRUL/ VRUL. Weiterhin besaß der Discus triangularis signifikant weniger nichtklassifizierbare Korpuskeln als die SS-ECU und das Meniscoid (jeweils p=0,0022). Signifikant mehr Blutgefäße wurde im VRUL im Vergleich zum UL (p=0,00226) und zum DRUL (p=0,001) gesehen. Die intrastrukturelle Analyse zwischen allen 5 Schnittebenen der jeweiligen Präparate ergab keine signifikanten Unterschiede im Auftreten aller Mechanorezeptoren.

Freie Nervenendigungen sind der prädominante Mechanorezeptortyp, welche die herausragende Stellung der Nozizeption im TFCC verdeutlicht. Der Discus triangularis ist wenig innerviert, was eine geringe propriozeptive Funktion, vielmehr jedoch eine statische Funktion, impliziert.