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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Mittelfristige Ergebnisse der zervikalen Osteophytenresektion bei vertebragener Dysphagie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Semih Özdemir - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital Herne, Herne, Germany
  • Patrick Hahn - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital Herne, Herne, Germany
  • Martin Komp - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital Herne, Herne, Germany
  • Harry Merk - Universitätsklinikum Greifswald, Klinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Georgios Godolias - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital Herne, Herne, Germany
  • Sebastian Ruetten - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Anna Hospital Herne, Herne, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI40-1224

doi: 10.3205/14dkou259, urn:nbn:de:0183-14dkou2599

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Özdemir et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ausgeprägte ventrale Osteophytenbildung an der HWS kommen in 20-30% des Patientenkollektivs vor. Ein Teil dieser Patienten entwickelt aufgrund zunehmender Oesophaguskompression progrediente Dysphagien. Hauptursachen sind DISH. Die ankylosierende Spondyloarthritis (AS), degenerative, posttraumatische, postoperative oder endokrinologische Genesen sind selten. Ist die Nahrungsaufnahme gefährdet, muss bei entsprechendem Korrelat ein operativer Eingriff diskutiert werden.

Methodik: Von 2002 bis 2009 wurden 19 Patienten mit spondylogener Dysphagie bei progredienter Symptomatik und Versagen konservativer Therapiemaßnahmen operiert (2x1, 4x2, 7x3, 3x4, 3x5 Etagen). 13 Patienten zeigten eine DISH, 3 eine AS, bei 2 Patienten lagen degenerative Veränderungen vor, 1 Patienten hatte einen Z. n. HWK 3-5 Kompressionsfraktur vor >20 Jahren. Bei allen Patienten erfolgte eine reine Osteophytenabtragung ohne Fusion. Postoperativ wurde eine fraktionierte Radiatio zur Rezidivprophylaxe durchgeführt. Die Beschwerdedauer reichte von 4 Monaten bis 3 Jahren (im Mittel 1,2). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 24 Monate. 17 Patienten konnten nachuntersucht werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Operationszeit reichte von 57-218 Minuten (im Mittel 127 Minuten). Der Butverlust reichte von 30-160 ml. Es zeigten sich keine schwerwiegenden intra- oder postoperativen Komplikationen, insbesondere keine Oesophagusperforationen. 2mal wurde ein postoperatives Hämatom revidiert, 1mal trat eine Wundheilungsstörung auf. 2 Patienten zeigten eine passagere Heiserkeit. 12 Patienten gaben noch im stationären Aufenthalt eine Verbesserung der Dysphagie an. Nach 3 Monaten waren 15 Patienten in der Lage feste Nahrung beschwerdefrei zu konsumieren. 3 Patienten zeigten nach 18 Monaten erneute osteophytäre Formationen, jedoch ohne klinische Symptomatik.

Die ventrale Osteophytenresektion an der HWS bei spondylogener Dysphagie und konsekutiver, eingeschränkter Nahrungsaufnahme bietet zufriedenstellende Ergebnisse, bei insgesamt niedrigem Komplikationsniveau. Patienten mit langer Dysphagieanamnese scheinen eingeschränkter zu profitieren. Rezidive können auftreten.